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Ein ehelicher Z>vist.
Sie: „Das Weib ist die Krone der
Schöpfung."
Er: „Lasse mich mit Deinem Schiller und
den himmlischen Rosen zufrieden!
„Keine Rose ohne Dornen!"
ist ein altes Sprichwort."
Sie: „Das Weib beherrscht den Mann
burd) Sanftmut!) und Liebe."
Er: „Mache mich nicht toll mit Deinen
verwünschten Deklamationen. Der Mann
steht doch höher als das Weib!"
Sie: „Steige so hoch Du willst — ich
Er: „Was Krone? Der Mann ist das
Haupt des Weibes, sein Herr und sein Ge-
bieter!"
Sie: „Kennst Du nicht Schiller's Würde
der Frauen?
„Ehret die Frauen, sie flechten mib weben
Himmlische Rosen in's irdische Leben!"
Sie: „Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand!"
Er: „Was thu' ich mit den schönsten
Gefühlen! Der Mann überragt das Weib
an Umsicht und Verstand."
Er: „Ich sage Dir: Der Mann imponirt
durch seinen Ernst und seine Festigkeit. Er
weicht keinen Schritt zurück."
Sie (mit steigendem Pathos):
„Aber mit sanft überredender Bitte
Führen die Frauen den Scepter der Sitte,
l Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht.
kriege Dich doch herunter!"
Ehe der Gatte den Gipfel des Baumes
erreicht hat, fällt sie in Ohnmacht. Schnell
klettert er herab und kommt ihr zu Hilfe.
Er glaubt sie besiegt und bringt sie wieder
zur Besinnung; — aber ihre ersten Worte
sind: „Die Krone der Schöpfung ist
das Weib."
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilsge.
Ein ehelicher Z>vist.
Sie: „Das Weib ist die Krone der
Schöpfung."
Er: „Lasse mich mit Deinem Schiller und
den himmlischen Rosen zufrieden!
„Keine Rose ohne Dornen!"
ist ein altes Sprichwort."
Sie: „Das Weib beherrscht den Mann
burd) Sanftmut!) und Liebe."
Er: „Mache mich nicht toll mit Deinen
verwünschten Deklamationen. Der Mann
steht doch höher als das Weib!"
Sie: „Steige so hoch Du willst — ich
Er: „Was Krone? Der Mann ist das
Haupt des Weibes, sein Herr und sein Ge-
bieter!"
Sie: „Kennst Du nicht Schiller's Würde
der Frauen?
„Ehret die Frauen, sie flechten mib weben
Himmlische Rosen in's irdische Leben!"
Sie: „Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand!"
Er: „Was thu' ich mit den schönsten
Gefühlen! Der Mann überragt das Weib
an Umsicht und Verstand."
Er: „Ich sage Dir: Der Mann imponirt
durch seinen Ernst und seine Festigkeit. Er
weicht keinen Schritt zurück."
Sie (mit steigendem Pathos):
„Aber mit sanft überredender Bitte
Führen die Frauen den Scepter der Sitte,
l Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht.
kriege Dich doch herunter!"
Ehe der Gatte den Gipfel des Baumes
erreicht hat, fällt sie in Ohnmacht. Schnell
klettert er herab und kommt ihr zu Hilfe.
Er glaubt sie besiegt und bringt sie wieder
zur Besinnung; — aber ihre ersten Worte
sind: „Die Krone der Schöpfung ist
das Weib."
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Beilsge.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein ehelicher Zwist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)