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Sonntag.

Kein Hauch in sonnig heller Luft,

Nur eine Wachtel einsam ruft
Im gold'nen Ährenfeld.

Sonst kirchenstill der weite Raum;

Es träumt des Sommersonntags Traum
In holder Ruh' die Welt.

Der Wald sogar im Mittagschein,

Der ernste, leuchtend schaut darein,
Kein Blättlein rauschen mag.

Ich ruhe stumm in dir, Natur,

Und fühl' von deinem Herzen nur
Den friedevollen Schlag. H. K.

Srlbstverrath.

Sophie schreibt ihrem Neffen in der
Fremde: „Liebster Neffe! Ich schicke
Dir hicmit das gewünschte Kopfkissen;
das Gefäß habe ich gekauft, die Federn
aber sind von mir. Deine treue Cousine
Sophie v. Gänsichen."

Gedanken-Splitter.

„Sieh' einmal, Papa, welch' schönen Schlafrock ich meinem Mann geschenkt habe!"
— „„Schön ist er schon, aber. . — „Du hast doch immer ein Aber, — was hast

Du denn daran auszusetzen?" — „„Nun, sobald der einmal in den Regen kommt, ist
er verdorben.""

Psälzermädel's Stoßseufzer.

Er is nit groß, er is nit kleen.

Er is nit wuscht, er is nit scheen.

Er is nit grad, er is nit krumm.

Er is nit g'scheidt, er is nit dumm,

Er is nit reich, er is nit arm,

Un is mei' Schatz, daß Gott erbarm'!

Unüberlegt.

Mutter: „Liebe Amanda, es ist mir sehr unangenehm,
daß der Herr Doktor gestern in unser Landhaus cingezogen; ich
wünsche, daß Du von heute an Deine einsamen Spaziergänge
im Parke aufgibst." — Tochter: „Aber, liebste Mama, sei
doch nicht so komisch, der Herr Doktor ist sa so alt und häßlich, ^
daß er mein Papa sein könnte."

Wie man auf Ceylon Klephante» fiingt.

„Wer es nicht selbst erlebt hat, glaubt es nicht", meinte der
Doktor Kleinschuster, „aber erzählen will ich es Ihnen doch!

Während meiner Anstellung als Schiffsarzt einer großen
Handelsfregatte hatte ich auch Gelegenheit, die Insel Ceylon
zu besuchen, wo wir unsere Vorräthe auslnden und als Rück-
fracht Elfenbein nach Europa führen sollten. Da dies voraus-
sichtlich längere Zeit in Anspruch nahm, beschlossen ich und
der Kapitän einen Ausflug in das Innere des Landes zu
machen, und womöglich unsere Elfenbeinlieferanten, den Stamm
der „Elephnntenfänger", wie ihr Name deutsch lautet, zu be-

Wir verlieren unser Herz gern, wenn
wir eines gefunden haben.

Was sich von selbst versteht, isl grade
das, was man den Leuten sagen must.

suchen. Gerade zur rechten Zeit langten wir dort an, denn
kurz vor unserer Ankunft hatte ein Späher dem Häuptling die
Nähe einer bedeutenden Elephantenheerde gemeldet, und Alles
regte sich, die nöthigen Vorbereitungen zum Fange zu treffen.
Eine Elephantenhaut wurde gebracht; zwei der geübtesten Jäger
verschwanden in ihrem Innern, die Öffnung wurde geschlossen
und der Koloß setzte sich in Bewegung. Fürwahr, hätte ich
nicht soeben die ganze Vermummung erblickt, ich wäre keinen
Augenblick in Zweifel geblieben, eines jener Waldungethüme in
persona vor mir zu haben. Ein Eingeborener mit einer jener
äußerst stark tönenden Rohrflöten schritt voran, der Pseudo-

Elephant folgte, bis sie beide unter den Bäumen unserem
Blicke entschwanden. Jetzt erneuten aber auch die Zurückge-
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sonderbare Voraussetzung" "Wie man auf Ceylon Elephanten fängt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 1983, S. 028

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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