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Die beiden Krokodile.
Und zwanzig Stund' vor Basras Thor,
Da trafen sie jäh zusammen:
Und Krokodil, Hindu und Mohr
In Freudcnthrnnen schwammen.
Und zwanzig Stund' vor Basras Thor
Sind hungernd die Thiere gesessen . . .
Und haben die Männer zum Dank dafor
Mitsammen aufgesressen.-
Darum sollst Du kein Krokodil
Aus seinem Lande tragen:
Ob es am Ganges oder Nil
Wimmert in Liebesklagen.
Victor Schmitt.
Oha! 35
A : „Nicht wahr, meine Braut ist doch ein reizendes
Geschöpf! Der kleine Mund, die wunderbaren Augen!"
— B: „O, und was für Augen!"— A: „Die Füß-
chen ! Die zarten Händchen!" — B: „Und was für zarte
Händchen!" — A: „Nur einen Fehler hat sie — sie hat
einen Höcker!" — B: „Und was für einen Höcker!"
Umschreibung.
Angeklagter: . . . „Herr Gerichtshof, das muß
schon in der Familie lieg'n, denn dem Franzi (dein
Erschlagenen) sei Vata is g'rad so g'storb'n word'n."
Eine gescheidte Frau.
„ Sagen Sie mir, ist es wahr, daß Ihre Gattin
eine gelehrte Frau ist?" — „Nein, Gott sei Dank!
Dazu ist sie zu gescheidt!"
Schlau.
Frau von X. war Wittwe und betvohnte mit ihrer
betagten Mutter, ihrer kleinen Tochter, einer halb-
erwachsenen Nichte uird einem Dienstmädchen während
der Sommermonate ein kleines Landhäuschen.
Eines Tages gewahrt Frau von 3S. ihr Dienst-
mädchen mit einem unheimlich aussehenden „armen
Reisenden" in längerem Gespräche begriffen; auch glaubt
sie zu bemerken, daß der Strolch die Lokalität mit
besonderen Späherblicken mustere, und es überkommt
sie eine große Angst.
Als der Strolch endlich nach Empfang eines Zehr-
pfennigs abtrollt, ruft Frau von X.: „Lene, was
haben Sic denn mit dem verwegenen Menschen so lange
zu verhandeln gehabt?"
„Er wollte durchaus ein Hemd, eine Hose oder
ein paar Stiefel von unserm gnädigen Herrn haben".
„Sie haben ihm doch nicht gesagt, daß wir
keinen Herrn im Hause haben?"
„O nein, gnädige Frau, was denken Sie denn
von mir? So dumm bin ich nicht! Ich Hab' ihm
nur g'sagt, unser gnädiger Herr war' auf drei
Wochen verreist."
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Die beiden Krokodile.
Und zwanzig Stund' vor Basras Thor,
Da trafen sie jäh zusammen:
Und Krokodil, Hindu und Mohr
In Freudcnthrnnen schwammen.
Und zwanzig Stund' vor Basras Thor
Sind hungernd die Thiere gesessen . . .
Und haben die Männer zum Dank dafor
Mitsammen aufgesressen.-
Darum sollst Du kein Krokodil
Aus seinem Lande tragen:
Ob es am Ganges oder Nil
Wimmert in Liebesklagen.
Victor Schmitt.
Oha! 35
A : „Nicht wahr, meine Braut ist doch ein reizendes
Geschöpf! Der kleine Mund, die wunderbaren Augen!"
— B: „O, und was für Augen!"— A: „Die Füß-
chen ! Die zarten Händchen!" — B: „Und was für zarte
Händchen!" — A: „Nur einen Fehler hat sie — sie hat
einen Höcker!" — B: „Und was für einen Höcker!"
Umschreibung.
Angeklagter: . . . „Herr Gerichtshof, das muß
schon in der Familie lieg'n, denn dem Franzi (dein
Erschlagenen) sei Vata is g'rad so g'storb'n word'n."
Eine gescheidte Frau.
„ Sagen Sie mir, ist es wahr, daß Ihre Gattin
eine gelehrte Frau ist?" — „Nein, Gott sei Dank!
Dazu ist sie zu gescheidt!"
Schlau.
Frau von X. war Wittwe und betvohnte mit ihrer
betagten Mutter, ihrer kleinen Tochter, einer halb-
erwachsenen Nichte uird einem Dienstmädchen während
der Sommermonate ein kleines Landhäuschen.
Eines Tages gewahrt Frau von 3S. ihr Dienst-
mädchen mit einem unheimlich aussehenden „armen
Reisenden" in längerem Gespräche begriffen; auch glaubt
sie zu bemerken, daß der Strolch die Lokalität mit
besonderen Späherblicken mustere, und es überkommt
sie eine große Angst.
Als der Strolch endlich nach Empfang eines Zehr-
pfennigs abtrollt, ruft Frau von X.: „Lene, was
haben Sic denn mit dem verwegenen Menschen so lange
zu verhandeln gehabt?"
„Er wollte durchaus ein Hemd, eine Hose oder
ein paar Stiefel von unserm gnädigen Herrn haben".
„Sie haben ihm doch nicht gesagt, daß wir
keinen Herrn im Hause haben?"
„O nein, gnädige Frau, was denken Sie denn
von mir? So dumm bin ich nicht! Ich Hab' ihm
nur g'sagt, unser gnädiger Herr war' auf drei
Wochen verreist."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die beiden Krokodile" "Schlau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 1984, S. 035
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg