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Festvorstellung des Herrn Schwalbcrl n,it seinem Pudel Earo.
Des Hauptmann's Abschied.
(Ä Nachklangk aus der seligen Gommunalgardenzeit.)
Hädjee, o Weib! Schon schleegt's Dreivärdel-Zweee,
Hoch huppst mei' gainfgestähldes Kriegerherz
Mir under'n Messingknebben in de Heehe
Ver lauder Sehnsucht exerzierPlatzwärM
Du blickst mich ahn mit stiller Wehmuthssreede?
Larols ä'tronnssr, verlaß' Dich, Gaddiu, d'ruf:
Wenn's etwa ahn ze trebbeln fangen dheedc,
Gleich strisfl' ich mer de weißen Hosen ruf!
Nu' laß' mich zieh'n ze jenen grienen Auen,
Wo ahndachtsvoll de Menge unsrer harrt;
Wo Zelt an Zelt in bunder Reih' ze schauen,
Heischt's Vaderland jetzt meine Gegenwart.
Schon bebt von Trommelwkrweln Luft nebst Erde,
Das Singenalhorn lockt mich zer Revie . . .
O Garvline, Du Beneidenswerdhe —
Dei' Gadde fiehrt de ztvelfde Gombagnic!
D'rum schlips ooch Du in Deine Sammt-Mandillche.
Un' mach' Dich uf de Strimbe ewenfallst,
Indem daß ich's in jeder Hinsicht bill'ge,
Wenns Du zun Schauplatz meiner Dhaden wallst.
Wer sollt' es ooch wohl nich begreiflich finden,
Daß es fer'sch Weib des Kriegersch ä Genuß,
Wenn's Schlachdenklänge drcehnend ringks verginden:
„Gee scheen'rer Dod is . . ." un' „der Ridder muß . . ."?
Un' wenn nu' gar Dei' Gadde an der Dßde
Der ihn vertrauden Schaar verbeimarschirt,
Fast Platzen an Gorsett Dir dann de Nühde,
So fiehlt Dei' Busen feirig sich beriehrt.
Du winkst mer Bravo mit den Sonnenschärme
Un' geebst den Ahnblick nich um änne Welt .
Nvch ceiieal jetzt in meine Heldenärme —
Uf Widderseh'u in Steebel's' Wärschtchenzelt!
Edwin Kormann.
Arge Enttäuschung.
Herr Wamperl tritt in einen Metzgerladen und läßt sich
17 Pfund Ochsenfleisch abwiegen. Der Metzger, hocherfreut
über dieses Geschäft, beeilt sich dem Wunsche des Herrn Wamperl
nachzukomineu. Dieser aber betrachtet mit sichtlichem Wohlge-
fallen und Behagen das ansehnliche Quantum und verläßt dann
den Laden mit den Worten: „So, ich dank' Ihnen schön —
Hab' nur sehen wollen, um >vie viel ich während meiner Kur
in Karlsbad abgenommen."
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Vtichdrnckcrei von E. Mühlthalcr in München.
Hicju eine Beilage.
Festvorstellung des Herrn Schwalbcrl n,it seinem Pudel Earo.
Des Hauptmann's Abschied.
(Ä Nachklangk aus der seligen Gommunalgardenzeit.)
Hädjee, o Weib! Schon schleegt's Dreivärdel-Zweee,
Hoch huppst mei' gainfgestähldes Kriegerherz
Mir under'n Messingknebben in de Heehe
Ver lauder Sehnsucht exerzierPlatzwärM
Du blickst mich ahn mit stiller Wehmuthssreede?
Larols ä'tronnssr, verlaß' Dich, Gaddiu, d'ruf:
Wenn's etwa ahn ze trebbeln fangen dheedc,
Gleich strisfl' ich mer de weißen Hosen ruf!
Nu' laß' mich zieh'n ze jenen grienen Auen,
Wo ahndachtsvoll de Menge unsrer harrt;
Wo Zelt an Zelt in bunder Reih' ze schauen,
Heischt's Vaderland jetzt meine Gegenwart.
Schon bebt von Trommelwkrweln Luft nebst Erde,
Das Singenalhorn lockt mich zer Revie . . .
O Garvline, Du Beneidenswerdhe —
Dei' Gadde fiehrt de ztvelfde Gombagnic!
D'rum schlips ooch Du in Deine Sammt-Mandillche.
Un' mach' Dich uf de Strimbe ewenfallst,
Indem daß ich's in jeder Hinsicht bill'ge,
Wenns Du zun Schauplatz meiner Dhaden wallst.
Wer sollt' es ooch wohl nich begreiflich finden,
Daß es fer'sch Weib des Kriegersch ä Genuß,
Wenn's Schlachdenklänge drcehnend ringks verginden:
„Gee scheen'rer Dod is . . ." un' „der Ridder muß . . ."?
Un' wenn nu' gar Dei' Gadde an der Dßde
Der ihn vertrauden Schaar verbeimarschirt,
Fast Platzen an Gorsett Dir dann de Nühde,
So fiehlt Dei' Busen feirig sich beriehrt.
Du winkst mer Bravo mit den Sonnenschärme
Un' geebst den Ahnblick nich um änne Welt .
Nvch ceiieal jetzt in meine Heldenärme —
Uf Widderseh'u in Steebel's' Wärschtchenzelt!
Edwin Kormann.
Arge Enttäuschung.
Herr Wamperl tritt in einen Metzgerladen und läßt sich
17 Pfund Ochsenfleisch abwiegen. Der Metzger, hocherfreut
über dieses Geschäft, beeilt sich dem Wunsche des Herrn Wamperl
nachzukomineu. Dieser aber betrachtet mit sichtlichem Wohlge-
fallen und Behagen das ansehnliche Quantum und verläßt dann
den Laden mit den Worten: „So, ich dank' Ihnen schön —
Hab' nur sehen wollen, um >vie viel ich während meiner Kur
in Karlsbad abgenommen."
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Vtichdrnckcrei von E. Mühlthalcr in München.
Hicju eine Beilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Festvorstellung des Herrn Schwalberl mit seinem Pudel Caro" Arge Enttäuschung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 2000, S. 172
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg