Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Scilage.
„Bitte, Schaffner, wo bekomme ich Billets?" —
„Billets gibt's nicht mehr — es gibt blos Fahrkarten!"
„Wo bekomme ich also die Fahrkarten?" — „Da
müssen Sie 'rüber gehen an den Bill etschalter!"
mit leichtem Schwung in die zweite Scheibe, dieselbe zur Befriedigung
des Reisenden zerschmetternd, der nun in beschleunigtem Tempo seinen
Lauf zum Bahnhofe fortsetzte, wo ihm der Zug — gerade vor der
Nase wegdampfte._ff. ffiebnmnn.
Znsti nt nt tt tt g.
Commissär: „Sagen Sie, Herr Diätar, wie viel
Einkommen haben Sie?" — Diätar: „Achtzig Mark
monatlich!" — Com missär (unbefriedigt): „Das genügt
mir nicht!" — Diätar: „Mir eben auch nicht!"
O diese Fremdwörter!
Ein Ausweg.
zu laufen. Doch das Schicksal in Gestalt des Eigenthümers der Kunst-
handlung packte ihn mit nervigen Fäusten und sagte mit schnarrender
Stimme: „Wollen Sie nicht, mein Verehrtester, hier eintreten und die
Scheibe bezahlen! He?" — „Mit Verjnüjen!" beeilte sich der von dunklen
Ahnungen erfüllte Reisende zu erwidern, „leider habe ick aber keene Zeit!
Der Zug fährt in eener Viertelstunde ab!" — „Läßt mich ganz kalt!"
ertönte wieder die Stimme des Kunsthändlers, „erst bitte ich die
Scheibe zu bezahlen. Dann...! Also bitte!" — „Na zum Deibel!
Wat kostet so een Ding?" — „Diese Spiegelscheibe kostet zehn Mark!" -
„Da hawen Se een zwanzig Markstück; jeden Se mer schnell heraus!" —
„Bedaure, muß erst wechseln lassen", entgegnete der wieder höflich ge-
wordene Kunsthändler, „Louise, he, Louise, lauf schnell wechseln!" -
„Aber um Gotteswillen, ick hawe keene Zeit zu warten!" schrie der
Reisende, mit Entsetzen bemerkend, daß nur zehn Minuten zum Weiter-
traben übrig blieben. — „Ich habe aber leider kein Kleingeld!"
„So — nu' ick werd' mer jleich helfen!" entgegnete nach kurzem Besinnen
der unglückliche Reisende — „de andere Scheib' kostet doch ooch nich' mehr?
Lassen Se die ooch machen!" Sprach's, und wieder fuhr die Reisetasche
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hiezu eine Scilage.
„Bitte, Schaffner, wo bekomme ich Billets?" —
„Billets gibt's nicht mehr — es gibt blos Fahrkarten!"
„Wo bekomme ich also die Fahrkarten?" — „Da
müssen Sie 'rüber gehen an den Bill etschalter!"
mit leichtem Schwung in die zweite Scheibe, dieselbe zur Befriedigung
des Reisenden zerschmetternd, der nun in beschleunigtem Tempo seinen
Lauf zum Bahnhofe fortsetzte, wo ihm der Zug — gerade vor der
Nase wegdampfte._ff. ffiebnmnn.
Znsti nt nt tt tt g.
Commissär: „Sagen Sie, Herr Diätar, wie viel
Einkommen haben Sie?" — Diätar: „Achtzig Mark
monatlich!" — Com missär (unbefriedigt): „Das genügt
mir nicht!" — Diätar: „Mir eben auch nicht!"
O diese Fremdwörter!
Ein Ausweg.
zu laufen. Doch das Schicksal in Gestalt des Eigenthümers der Kunst-
handlung packte ihn mit nervigen Fäusten und sagte mit schnarrender
Stimme: „Wollen Sie nicht, mein Verehrtester, hier eintreten und die
Scheibe bezahlen! He?" — „Mit Verjnüjen!" beeilte sich der von dunklen
Ahnungen erfüllte Reisende zu erwidern, „leider habe ick aber keene Zeit!
Der Zug fährt in eener Viertelstunde ab!" — „Läßt mich ganz kalt!"
ertönte wieder die Stimme des Kunsthändlers, „erst bitte ich die
Scheibe zu bezahlen. Dann...! Also bitte!" — „Na zum Deibel!
Wat kostet so een Ding?" — „Diese Spiegelscheibe kostet zehn Mark!" -
„Da hawen Se een zwanzig Markstück; jeden Se mer schnell heraus!" —
„Bedaure, muß erst wechseln lassen", entgegnete der wieder höflich ge-
wordene Kunsthändler, „Louise, he, Louise, lauf schnell wechseln!" -
„Aber um Gotteswillen, ick hawe keene Zeit zu warten!" schrie der
Reisende, mit Entsetzen bemerkend, daß nur zehn Minuten zum Weiter-
traben übrig blieben. — „Ich habe aber leider kein Kleingeld!"
„So — nu' ick werd' mer jleich helfen!" entgegnete nach kurzem Besinnen
der unglückliche Reisende — „de andere Scheib' kostet doch ooch nich' mehr?
Lassen Se die ooch machen!" Sprach's, und wieder fuhr die Reisetasche
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Ausweg" "Zustimmung" "O diese Fremdwörter!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2322, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg