82 Zweifelhaftes Cornpliment.
„Wie können Sie den Hut vor einem Menschen abziehen,
der mich so hintergangen hat?" — „Herr Prinzipal, vor einem
Menschen, der im Stand ist Sie zu hintergeh'n, muß man
den Hut abzieh'n!"
Die grimmige Tante.
Auf ihrem Angesichte
Träumt Liebe den wonnigsten Traum.
Doch wird von Tante Zefise
Dem Glück der Nichte gewehrt;
Sie lauert am Paradiese,
Und schwingt ein entsetzliches Schwert.
Die Lippe, die schlotternde, bleiche,
Die zuckt ihr fort und fort:
„Nur über meine Leiche!"
Das ist ihr Losungswort.
Und willst du die Nichte mimten,
Die Nichte im fluthenden Haar,
So mußt du die Tante gewinnen,
Obschon sie der Reize so bar.
Und willst du Antaria küssen —
Ach Gott, nur ein einziges Mal —
So heischt von den gleichen Genüssen
Die Tante verdoppelte Zahl.
Und willst du dem Mägdlein streicheln
Die Wangen so rosig und rund,
So mußt du die Alte umschmeicheln,
Und kämst du total auf den Hund.
Die grimmige Tante.
Nach dem Arabischen des jüngeren Hamed Ben Rumi.
Das wissen die Liebeskranken
Ringsher im arabischen Land —
D'rum lassen sie jeden Gedanken
An Liebe und Liebestand.
Sie sagen betrübt: „Ich verzichte,
So toll's auch ün Busen mir kreischt,
Wenn vor der bezaubernden Nichte
Die schreckliche Tante mich heischt."
wohnt eine grimmige Tante
Zn Bagdad vor dem Thor
Mit ihr eine junge Verwandte,
Die Vater und Mutter verlor.
Antaria heißt die Nichte,
Sie leuchtet wie Meeresschaum
„Wie können Sie den Hut vor einem Menschen abziehen,
der mich so hintergangen hat?" — „Herr Prinzipal, vor einem
Menschen, der im Stand ist Sie zu hintergeh'n, muß man
den Hut abzieh'n!"
Die grimmige Tante.
Auf ihrem Angesichte
Träumt Liebe den wonnigsten Traum.
Doch wird von Tante Zefise
Dem Glück der Nichte gewehrt;
Sie lauert am Paradiese,
Und schwingt ein entsetzliches Schwert.
Die Lippe, die schlotternde, bleiche,
Die zuckt ihr fort und fort:
„Nur über meine Leiche!"
Das ist ihr Losungswort.
Und willst du die Nichte mimten,
Die Nichte im fluthenden Haar,
So mußt du die Tante gewinnen,
Obschon sie der Reize so bar.
Und willst du Antaria küssen —
Ach Gott, nur ein einziges Mal —
So heischt von den gleichen Genüssen
Die Tante verdoppelte Zahl.
Und willst du dem Mägdlein streicheln
Die Wangen so rosig und rund,
So mußt du die Alte umschmeicheln,
Und kämst du total auf den Hund.
Die grimmige Tante.
Nach dem Arabischen des jüngeren Hamed Ben Rumi.
Das wissen die Liebeskranken
Ringsher im arabischen Land —
D'rum lassen sie jeden Gedanken
An Liebe und Liebestand.
Sie sagen betrübt: „Ich verzichte,
So toll's auch ün Busen mir kreischt,
Wenn vor der bezaubernden Nichte
Die schreckliche Tante mich heischt."
wohnt eine grimmige Tante
Zn Bagdad vor dem Thor
Mit ihr eine junge Verwandte,
Die Vater und Mutter verlor.
Antaria heißt die Nichte,
Sie leuchtet wie Meeresschaum
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweifelhaftes Compliment" "Die grimmige Tante"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2328, S. 82
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg