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156 Wie der Hindu-Professor Baselemanes seine entflohene Gattin wiederbekam.

und Herr Kleuer wandten sich ab, um ihre geheime Freude zu
verbergen und die Glücklichen in der Freude des Wiedersehens
nicht zu stören. Dabei lauerten sie gespannt, ob wohl nach
der ersten Begrüßung der Herr Professor die Bitte der Rück-
verwandlung seiner Bhilla aussprechen werde. Dem Geheim-
polizisten war etwas bange daraus; der Menschenkenner Di-. Baluk
aber lächelte siegesgewiß.

„Meine Herren", begann nach einer geraumen Frist der
Herr Professor, „ich möchte es vorziehen, von Ihrem freund-
lichen Anerbieten der Rückverwandlung dieses lieblichen Thierchens
in meine Gattin vorerst keinen Gebrauch zu machen."

„Wie Sie wollen, Herr Professor — Sie sind ja im Besitze
meiner Adresse", erwiderte rasch mit verbindlichem Lächeln
Dr. Baluk.

„Ich danke Ihnen, meine Herren, für Ihre Bemühungen
und werde Ihnen sofort den versprochenen Finderlohn auszahlen
lassen", sagte Herr Baselemanes mit einer gewissen Hast, als wolle
er so bald als möglich mit seiner wiedergefundenen Bhilla allein
sein, und da auch die beiden Herren keinen Anlaß hatten, sich
länger bei ihm auszuhalten, nachdem Alles so gut und glücklich,
wie gehofft und vorausgesehen, abgelausen war, verschwanden
Beide ziemlich rasch.

Die Elster kam alsbald in einen vergoldeten Käfig, zu
dessen Kunstschloß Herr Baselemanes den Schlüssel sorgfältig
selbst bewahrte. Sie sollte ihm nicht zum zweiten Male einen
so schlimmen, kostspieligen Streich spielen, nach Jericho zu
entfliehen.

Zum Zwecke einer Wiederverwandlung Dr. Baln6s Hilfe
in Anspruch zu nehmen, daran dachte der Professor nie mehr;
seine Gattin ist ihm in der Elstergestalt lieber als in ihrer
früheren. Stundenlang liest er ihr Manuskripte seiner Predigten
vor, wobei die kluge Elster nur ihm verständliche Laute aus-

stößt, stundenlang plaudert er, traulich vor dem Käfige sitzend,
mit seiner „Bhilla" und spielt ihr auf der Khabassa süße Lieder

vor, wobei die Elster leise mitsummt.

Als Dr. Baluk den größeren Theil des Finderlohnes ein-
gestrichen hatte, sagte er zu Herrn Kleuer triumphirend: „Wer
hat Recht gehabt? — Die Elster ist ihm lieber als die Frau
Professorin!"

_ 10. D.

Berührung hinten und vorn aus!"
— Pferdehändler: „Ru,

g'rad darum nehmen Se's! Wird's
Ihnen dann doch auch nie —
gestohlen!"

In der Reisestimmung.

„Sarah! Du drückst d e Kurse",
witzelt Cohnheim, als seine Frau im
Coupo sich auf die Börsenzeit-
ung setzte.

Aus dem Gerichtssaal.

Herr: „Wie, das Pferd soll ich kaufen? Das schlägt ja bei der geringsten

„. . Haben Sie das Urtheil ver-
standen? Sie sind zu drei Wochen
Gefängniß verurtheilt worden, weil
Sie den Bauern Michael Huber auf
den Kopf geschlagen haben!"

„Aber, Herr Richter, wenn dem
blos der Kopf gebrummt hat,
warum soll dann bei mir der
ganze Kerl brummen?"

Unverfroren.
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"Wie der Hindu-Professor Baselemanes seine entflohene Gattin wiederbekam"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

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Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2336, S. 156
 
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