Fliegende Blätter (95.1891 (Nr. 2397-2422))

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(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

Schauspieler: „Fräulein, ich liebe Sie. ich
. ja wo ist denn heut' der Souffleur?!"

In der Sommerfrische.

er Lenz hatte seine Herrschaft in den Bergen
wiedergewonnen; Wiesen und Halden schmück-
ten sich mit Blumen, die Obstbänme prangten
in vollem Blüthenschmuck. der Bergfink schmetterte seine
Fanfaren vom alten Nußbaum herab, Alles athmete
Freude. Lust und Liebe in der Natur.

Diese wonnige Zeit zu nützen, hatte Fräulein
Hulda von Zwiefelberg sich als Sommersitz das Hutzel-
hofer'sche Anwesen in Schnacklfing erkoren. Das Fräu-
lein hatte dort ein reizendes Stübchen bezogen, das
in Bezug ans Sauberkeit und stilgerechter ländlicher
Einrichtung nichts zu wünschen übrig ließ. Und
diese Aussicht I Das einzige Fensterchen ging in den
Garten hinaus und bot einen wunderbaren Blick auf
die nahen Bergeshöhen; hier läßt sich herrlich träumen,
wenn die Sonne durch blüthenschwere Aeste blitzt und
den Wiesgrund mit Sammetglanz überdeckt!

Der Hutzelhofbauer und dessen eheliches Weib
brachten dem Gaste alle Freundlichkeit entgegen,
deren ein biederer Landmann fähig ist — wenn
er weiß warum. Voll froher Erwartung versenkte
Hulda ihren schlanken Leib Abends in den weichen
Federpfühl; ein wonniges Gefühl des Glückes über-
kam sie.

Am frühesten Morgen erhob sie sich vom
Lager, öffnete das Fenster und sah hinaus in den
prächtigen Morgen. O Morgenluft! O Blüthenduft!
Wie ganz anders lebt sich's doch hier, als in der
staubigen, rußigen, schwülen Atmosphäre der Groß-
stadt! Gierig trinken die Lungen balsamische Morgen-
luft; kein widerlicher Geruch beleidigt die zarten
Nerven — es riecht zwar auch nach etwas, aber das
ist ländlicher Geruch, daran wird man sich gewöhnen!

Merkwürdiger Weise theilte die Nase des Fräuleins

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