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Der böse Traum.

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einem Eisenbahncoupö in friedlicher Gesellschaft säße. Statt zürnende |
Worte vernahm Wamperl nur solche des Dankes: „Sehr verbunden !
mein Herr, Sie haben mich da aus einem schauderhaften Traume
erweckt; um meine Qualen ermessen zu können, will ich Ihnen j
denselben erzählen." Und er begann: „Ich war gestorben und
zur Hölle befördert worden. Gleich am Eingänge waren sechs
große Fässer aufgestellt, und denken Sie sich mein Erstaunen, als
ich in fünf derselben rneine besten Freunde und Geschäftscollegeu
erblickte. Das sechste Faß war nicht besetzt, sollte es jedoch nicht
lange bleiben! Zwei Teufel faßten mich je an einem Beine und mit
Gedankenschnelle saß ich im Faß, welches, wie die meiner Freunde,

mit einer trüben, säuerlich riechenden, undefinirbaren Flüssigkeit
angefüllt war. Unerklärlicher Weise wurden plötzlich alle die kleinen
und großen Teufel still und suchten zu verduften; ein Blick auf
meine Gefährten zeigte mir fünf blasse, angstverzerrte Gesichter, und
auch ich hatte ein unbestimmtes Gefühl, als wenn meiner keine
angenehme Unterhaltung warte. Und richtig, da kam er ange-
schritten ! Jeder Zoll ein Nornialteufel, auf dem Haupte eine Feder-
krone von Elsterschwänzen, den glänzend schwarzen Leib mit einem
riesigen Schwerte nmgürtet. Jetzt zog er blank, und in fieberhafter
Eile bemühten sich die Unterteufel, die sechs Fässer in eine gerade
Reihe zu setzen, so wie die Geschütze beim Parademarsch — dann

sauste sein Schwert wie der Blitz über den Rand der Fässer, so
daß, wer seinen Kopf nicht verlieren wollte, untertauchen mußte.
Und das that er alle zwei Minuten. „Brrrr!".. Uebrigens gestatten
Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle — hier ist meine Karte."

Herr Wamperl war beim Lesen der
Karte sehr bleich geworden. „Brrrr! Gott
bewahre mich", entrang sich der gepreßten
Seele, „mein Name ist Wamperl, ich mache in Pfälzerwein."

Gabriel Kchmierer

Moselwein-Producent.

Der kleine Börsianer.

Lehrer: „.. Also Steine fallen schneller
als Holz; könnt Ihr mir etwas nennen,
was noch schneller fällt?" — Der
kleine Moses: „De Papiercher!"

Spruch.

Messer einfach und verständig sein.
Als nach Phrasen handeln; —

Es ist viel leichter auf festem Stein
Als auf Rosen wandeln.

_ Alb. Roderich.

Aus der Schule.

Lehrer: „Wie hieß der germanische
Kriegsgott?" — Schüler: „Donner!"

— Lehrer: „Richtig!.. Und sein Weib?"

— Schüler: „Doria!"

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Seilage.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der böse Traum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2407, S. 100
 
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