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Stadtarchäologie in Braunschweig — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 3: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.57459#0121
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Fundangaben zu Abb. 66

Bronzefunde
1 Gürtelklemme einer schmal rechteckigen Form, Ringöse abge-
brochen. In gerahmtem Feld reliefierte gotische Minuskel-Inschrift
„ave mari“, unterbrochen von Blütenrosette. Bronzeguß; abgegrif-
fen.
Erh. L. 6,5 cm; Mst. 1 mm. FNr. 79:11/1747, Streufund.
Vergleichsfund aus dem Kloster Cismar im Landesmuseum Schles-
wig.
Datierung: 14./15. Jh.
2 Griff-Fragment eines Löffels oder Spiegels; vollplastische Frau-
enfigur, auf dem Rücken herzförmige Gravur. Bronzeguß; gut
erhalten.
Erh. H. 7,1 cm. FNr. 79:11/2363 aus Schicht 327, mit bemalter
bleiglasierter Irdenware.
Datierung: 16. Jh.
3 Zierscheibe für ein Pferdezaumzeug. Im schmalen, leicht gewell-
ten Reif eine wohl vierfüßige Tierdarstellung eines Pferdes oder
eines Drachens mit Schweif, gehalten von zwei zusätzlichen Stegen.

In der Deutung nicht auszuschließen ist ein achtfüßiges Fabelwesen.
Rechtwinklig abstehend zur Scheibenebene eine Ösenlasche. Durch-
brucharbeit, wohl Ausschneidetechnik an einer gegossenen Scheibe;
gehämmert, noch nicht graviert, Öse nicht gelocht, Halbfabrikat?
Kopfsteg abgebrochen.
Dm 4,5 cm; Mst. 1mm u. 2 mm (Lasche). FNr. 79:11/1567, aus der
Grubenfüllung Grab 68.
Datierung: 13. Jh. (in einer zunächst übertragenen Zeitstellung, ein
eigener Datierungsansatz kann sich infolge Grabungsauswertung
noch ergeben).
Kommentar
Auch weitaus qualitätvollere Vergleichsstücke sind
zahlreich bekannt geworden. Ihre Verbreitung mit
Fundorten in Schweden, Ungarn, Österreich, Süd-
deutschland und besonders dicht gereiht in Mittel-
deutschland und im Harzumland hat auch nach stili-
stischem Vergleich zu der Annahme geführt, sie könn-
ten niedersächsischer Herkunft sein (I. Fingerlin 1980
bzw. 1971, 47ff. bzw. 13; Scbirwit^ 1938, 61 ff.; Griep


Abb. 66 Altstadt-Südost, Kohlmarkt (Stadtgrabung 21). Bronzefunde. M. 1:1 (1-3), M. 1:2 (4, 5).

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