südwest-nordöstlich verlaufenden ehern. Bauflucht
(vgl. Allers 1885, Culemann 1798), ein 3,30 m tiefes
und doppelt baggerbreites Bodenprofil ab OK Bord-
stein (Zeitpunkt der Baumaßnahme) in einer Position
über der ehern. Oker aufgenommen werden.
Noch in Höhe NN 66,50 m wurde schwarzblauer,
sandiger Bauschutt mit Porzellan, Steinzeug, Glasfla-
schen u.a. der Aufschüttungs- und Kanalisierungs-
maßnahme Ende 19. Jh. (1876/1885) erfaßt, die dem
ehern, westlichen, bis zu dieser Zeit noch offenen
Okerlauf galten. Die Basis der Aufschüttung bzw. das
eigentliche Okerbett, wie es im Niveau Ende 19. Jh.
bestanden haben muß, konnte wegen des hohen
Grundwasserstandes nicht erreicht werden.
Der Befund ist für die Rekonstruktion des Höhenre-
liefs der Niederung der Altlandschaft von Belang, weil
selbst das Niveau des Okerbettes Ende 19. Jh. tiefer
als 66,50 m gelegen haben muß, offensichtlich tiefer
auch als das örtliche Bodenniveau des damals einge-
brachten Okerkanals mit NN 66,50 m (vgl. Abb. 13,
S. 25). Zu berücksichtigen bleibt allerdings die durch
die Bebauung eingetretene historische Kompaktion
des Sediments, die aufgrund der Porositätsschwindung
des Schluffs beispielsweise bei einer Mächtigkeit von
1 m Sediment durchschnittlich 0,30 m beträgt.
68
UB VII / 84:4 / Liberei von St. Andreas, An der Andreas-
kirche 1 / Fl. 1, Fist. 270 / ass. 1151 / apud sanctum
Andream (1287).
Befunderhebung auf 16 m2 vom 3. bis 16.4.1984 (stati-
stisch nicht mehr erfaßt).
Der einzige überlieferte Backsteinbau Braunschweigs
und „der südlichste Norddeutschlands“, in den Jahren
1412—1422 im Bautyp einer zweigeschossigen Keme-
nate mit zusätzlichem Dachraum, jedoch ohne Keller
errichtet, ist 1862 restauriert und nach der Zerstörung
1944 zunächst „im Äußeren etwas vereinfacht“ 1964
wiederaufgebaut worden (fDorn 1978, 208 f.).
Abb. 84 Sack, Höhe 28/Marstall 1-3 (Stadtgrabung 66). Brandschuttfunde, Krug mit Rollstempeldekor der gelben
Irdenware (li. oben) und Pilgerflasche der hochmittelalterlichen glasierten Irdenware (re.), Mitte 13. Jh. Kloakenfund,
Kugeltopf der jüngeren grauen Irdenware mit horizontal weit ausbiegendem Lippenrand, Leitform des 13. Jhs. M. 1:2.
156
(vgl. Allers 1885, Culemann 1798), ein 3,30 m tiefes
und doppelt baggerbreites Bodenprofil ab OK Bord-
stein (Zeitpunkt der Baumaßnahme) in einer Position
über der ehern. Oker aufgenommen werden.
Noch in Höhe NN 66,50 m wurde schwarzblauer,
sandiger Bauschutt mit Porzellan, Steinzeug, Glasfla-
schen u.a. der Aufschüttungs- und Kanalisierungs-
maßnahme Ende 19. Jh. (1876/1885) erfaßt, die dem
ehern, westlichen, bis zu dieser Zeit noch offenen
Okerlauf galten. Die Basis der Aufschüttung bzw. das
eigentliche Okerbett, wie es im Niveau Ende 19. Jh.
bestanden haben muß, konnte wegen des hohen
Grundwasserstandes nicht erreicht werden.
Der Befund ist für die Rekonstruktion des Höhenre-
liefs der Niederung der Altlandschaft von Belang, weil
selbst das Niveau des Okerbettes Ende 19. Jh. tiefer
als 66,50 m gelegen haben muß, offensichtlich tiefer
auch als das örtliche Bodenniveau des damals einge-
brachten Okerkanals mit NN 66,50 m (vgl. Abb. 13,
S. 25). Zu berücksichtigen bleibt allerdings die durch
die Bebauung eingetretene historische Kompaktion
des Sediments, die aufgrund der Porositätsschwindung
des Schluffs beispielsweise bei einer Mächtigkeit von
1 m Sediment durchschnittlich 0,30 m beträgt.
68
UB VII / 84:4 / Liberei von St. Andreas, An der Andreas-
kirche 1 / Fl. 1, Fist. 270 / ass. 1151 / apud sanctum
Andream (1287).
Befunderhebung auf 16 m2 vom 3. bis 16.4.1984 (stati-
stisch nicht mehr erfaßt).
Der einzige überlieferte Backsteinbau Braunschweigs
und „der südlichste Norddeutschlands“, in den Jahren
1412—1422 im Bautyp einer zweigeschossigen Keme-
nate mit zusätzlichem Dachraum, jedoch ohne Keller
errichtet, ist 1862 restauriert und nach der Zerstörung
1944 zunächst „im Äußeren etwas vereinfacht“ 1964
wiederaufgebaut worden (fDorn 1978, 208 f.).
Abb. 84 Sack, Höhe 28/Marstall 1-3 (Stadtgrabung 66). Brandschuttfunde, Krug mit Rollstempeldekor der gelben
Irdenware (li. oben) und Pilgerflasche der hochmittelalterlichen glasierten Irdenware (re.), Mitte 13. Jh. Kloakenfund,
Kugeltopf der jüngeren grauen Irdenware mit horizontal weit ausbiegendem Lippenrand, Leitform des 13. Jhs. M. 1:2.
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