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Stadtarchäologie in Braunschweig — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 3: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.57459#0191
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Abb. 2: Grundriß der St.-Nicolai-Kirche nach der Gra-
bung 1948

Abb. 3: St.-Nicolai-Kirche. Blick auf das Fundament von
Westen mit zwei späteren Gerbergruben


nicht gewürdigt werden8. Mittelalterliche Kirchenar-
chäologie in Braunschweig wird auch die Untersu-
chung der Gräber Heinrichs des Löwen und seiner
Gemahlin im Dom einbeziehen, die wir hier nicht nä-
her behandeln, da eine Darstellung der Befunde und de-
ren Interpretation aus archäologischer Sicht in Vorbe-
reitung ist9. Nicht recht beachtet blieb ein anderer Be-
fund aus dem Dom, das Grab der Gertrud, Gemahlin
des Grafen Ludolf, die 1077 starb10. Aus der Bestattung
liegen Reste von Lederschuhen vor, die die ältesten
Funde darstellen, die wir mit einer historisch belegba-
ren Person aus Braunschweig in Verbindung bringen
können.

A
Die Freilegung des Grundrisses der St.-Nicolai-Kirche
südlich des Dammes durch A. Tode im Jahre 1948
brachte wichtige Beobachtungen über eine sonst wenig
bekannte Kirche7a ans Tageslicht. Die Kirche ist 1178
erstmals urkundlich erwähnt, später nur noch als Ka-
pelle bezeichnet und 1643 zuletzt genannt. Bald da-
nach, noch vor 1700, scheint sie abgebrochen worden
zu sein. Die Ausgrabung erschloß einen Grundriß von
16 x 8 m ohne Apsis (Abb. 2). Die 1,10 m starken
Fundamente waren aus Rogen-Kalkstein erbaut
(Abb. 3).
Es wurde nur ein Estrich beobachtet. Nach Abbruch
der Kirche, vermutlich vor 1700, wurden im Funda-

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