Abb. 5: Braunschweig, Schuhstraße 24. Holzteller mit Bodenmarken: 1 geschlagen, 2 eingebrannt, 3 geschnitzt mit
sekundärer Brandspur. M. 1:3
aus älterer Zeit in Braunschweig häufiger beobachteten
Sitte der Bauopfer stehen. Daneben hat die Fundstelle
eine Uferbefestigung, zwei Brunnen und eine gemau-
erte Senkgrube erschlossen sowie umfangreiches
Fundmaterial, neben Keramik auch Ofenkacheln.
Bei diesen und anderen Komplexen läßt sich verallge-
meinernd hervorheben, daß insbesondere die spätmit-
telalterlichen und frühneuzeitlichen Funde ein wesent-
lich verbreitertes Spektrum an Hausgerät vermitteln im
Gegensatz zu älteren Fundeinheiten, bei denen Kera-
mik überwiegt20.
Wenn auch eine abschließende Beurteilung der Funde
aus älteren Altstadtgrabungen noch nicht gegeben wer-
den kann, so sind doch eine Reihe von Fragestellungen
anhand dieses Materials erarbeitet worden, die für die
Stadtarchäologie Braunschweigs von Bedeutung sind.
Anmerkungen
1 Vgl. nachfolgenden Beitrag in diesem Band.
2 A. Tode. Die Landnahme der urgeschichtlichen Bauernkulturen
im Raume Braunschweig. Braunschwg. Heimat 36, 1950, 25-52.
3 A. Tode. Die vor-und frühgeschichtliche Besiedlung des Stadtge-
bietes von Braunschweig. Forschungen zur braunschweigischen
Geschichte und Sprachkunde. Braunschweig 1954, 11-19.
A. Tode. Urgeschichtliche Besiedlung. Die Landkreise in Nieder-
sachsen Bd. 22, Der Landkreis Braunschweig. Bremen-Horn
1965, 155-159.
3a L. C. Bethmann, Die Gründung Braunschweigs und der Dom
Heinrichs des Löwen. Westermann’s illustrierte deutsche Mo-
natshefte Nro. 59, August 1861, 525f. Ergänzend vgl. hierzu//.
Dürre, Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittelalter, Braun-
schweig 1861, 15 f.
4 Zuletzt bietet eine Übersicht über die Probleme/?. Moderhack in:
Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Quellen und
Forschungen zur Braunschwg. Geschichte 23, Braunschweig
1976, 153ff. Breiter diskutiert wird die Fragestellung bei/7. Tim-
me, Brunswiks ältere Anfänge zur Stadtbildung. Nieders. Jahrb.
f. Landesgesch. 35, 1963.
5 Vgl. hierzu den Hinweis bei/7. Niquet, Archäologische Untersu-
chungen auf dem Baugelände der Horten AG am Ackerhof in
Braunschweig. Nachr. aus Nds. Urgesch. 42, 1973, 355-357.
6 Nach dem Fundbestand im Braunschweigischen Landesmuseum,
Abt. Vor- und Frühgeschichte in Wolfenbüttel; der Fundbericht
ist bisher noch nicht abschließend bearbeitet, so daß eine endgül-
tige Beurteilung noch aussteht. Doch ist schon jetzt erkennbar,
daß der Fundplatz auf einer sandigen Erhöhung in der Okerniede-
rung lag.
Es ist nach der Literatur noch auf andere „Urnenfunde“ hinzu-
weisen: H. Dürre, Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittel-
alter. Braunschweig 1861, 15. Die dort genannten „heidnischen
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