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Stadtarchäologie in Braunschweig — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 3: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.57459#0255
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Stadtgrabung 10

Sozialdaten über Anwohner
der Jöddenstraße im 14. bis 15. Jahrhundert
Karsten Kablitz

I. Die Parzellen ass. Nr. 1362-64 (Jöddenstr. 2, 3, 4)
und 1371-73 (Jöddenstr. 7, 8, 9)
Über die Lage der Parzellen ass. Nr. 1362-64 und
1371-73 werden wir durch die Kartenwerke des 18.
und 19. Jhs. ins Bild gesetzt* 1 2. Versucht man, die für das
18. Jh. festgehaltenen Gegebenheiten auf die Bau-
grund- und Bebauungsverhältnisse des 14. und 15. Jhs.
zu übertragen, so ergeben sich zwei Fragen:
1. Entsprechen die im 18. Jh. aufgenommenen
Grundstücksgrenzen denen des späten Mittelalters?
2. Darf davon ausgegangen werden, daß die mittelal-
terliche Bebauung der Grundstücke der des 18. Jhs.
vergleichbar ist?

1. Über die Lage und Größe der Baugrundstücke, die
1754 die Brandversicherungsnummern 1362-64 und
1371-73 erhielten, ist für das 14. und 15. Jh. in den
Schriftquellen wenig überliefert. Dennoch wird man
aus den spärlichen Hinweisen schließen dürfen, daß
sich die Grundstücksverhältnisse im Verlauf der Jahr-
hunderte nur unwesentlich verändert haben können.
Von den Parzellen mit den ass. Nrn. 1371-73 können
wir mit großer Sicherheit sagen, daß sie bereits im frü-
hen 14. Jh. in der Weise bestanden haben, wie sie dann
im 18. Jh. kartiert wurden: Offenkundig nicht jede für
sich, sondern alle drei en bloc von den beiden ursprüng-
lich bis an die Jöddenstraße grenzenden Grundstücken
ass. Nr. 1383 und 84 abgetrennt, werden die drei neuen


Abb. 1: Stadtgrabung 10, Jöd-
denstraße und Meinhardshof der
Neustadt. Parzellen und Brand-
nummern nach Culemann 1798;
Bebauung nach Allen 1885 bzw.
nach Haacke 1764 (ass. 1362)
Im Ausschnitt: Wohnbereich der
Juden und Christen im Umfeld
Rathaus, Ratsküche und Gewand-
haus der Neustadt (15. Jh.)

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