ZUR BAUGESCHICHTE
30 Rekonstruierter Erdgeschoß-
grundriß mit den baulichen
Ergänzungen (rot angelegt)
aus dem 14. Jh. Für die nur
wenig in den Fußboden ein-
getiefte Steinkammer in der
Südwestecke des Kaufhauses
wurde ein Fenster in die Süd-
wand gebrochen, während
für die im Süden angebaute
Salzkammer ein vorhandenes
Fenster zur Tür erweitert
wurde.
tenstische Ausbildung haben, wie wir sie von Zei-
chen aus dem 15. Jahrhundert kennen. Für den
6,55x4,70 m im Lichten großen Raum wurde eine
0,88 m starke Wand von der westlichen Steinsäule
zur Südwand errichtet. Die andere Wand, deren
Stärke .nicht gemessen werden konnte, wurde so
parallel dem Längsunterzug gebaut, daß ihre Außen-
seite die Säule gerade berührte. Diese Wand ist an-
scheinend ohne Fundament über einem — jetzt
über dem Fußboden der Kammer nur wenig sicht-
baren — Spitzbogen gemauert worden, so daß ihr
Gewicht auf die Außenwand und auf das Funda-
ment der Säule abgeleitet wird.
Auch wenn zu diesem Raum vom früheren Fuß-
bodenniveau der Kaufhalle ehemals fünf Stufen
hinunterführten, ist er eigentlich nicht als Keller ge-
baut worden. DieTieferlegung des Fußbodens war
notwendig, um über dem Raum ein Kreuzrippen-
gewölbe errichten zu können, ohne zu diesem
Zweck die Deckenbalken und Fußbodendielen des
Saales hochnehmen zu müssen. Der Schlußstein im
Gewölbe ist mit einem runden Gesicht dekoriert, 98
das zu lachen scheint, wenn man die entblößten
Zähne so interpretieren mag. In der Raumnord-
wand sind zwei jetzt ausgemauerte Schranknischen
eingelassen, von denen die östliche in den Seitenflä-
chen Nuten für ein Einschubbrett aufweist. Auch
in der Ostwand ist neben der Tür eine — jetzt voll- 35
55
30 Rekonstruierter Erdgeschoß-
grundriß mit den baulichen
Ergänzungen (rot angelegt)
aus dem 14. Jh. Für die nur
wenig in den Fußboden ein-
getiefte Steinkammer in der
Südwestecke des Kaufhauses
wurde ein Fenster in die Süd-
wand gebrochen, während
für die im Süden angebaute
Salzkammer ein vorhandenes
Fenster zur Tür erweitert
wurde.
tenstische Ausbildung haben, wie wir sie von Zei-
chen aus dem 15. Jahrhundert kennen. Für den
6,55x4,70 m im Lichten großen Raum wurde eine
0,88 m starke Wand von der westlichen Steinsäule
zur Südwand errichtet. Die andere Wand, deren
Stärke .nicht gemessen werden konnte, wurde so
parallel dem Längsunterzug gebaut, daß ihre Außen-
seite die Säule gerade berührte. Diese Wand ist an-
scheinend ohne Fundament über einem — jetzt
über dem Fußboden der Kammer nur wenig sicht-
baren — Spitzbogen gemauert worden, so daß ihr
Gewicht auf die Außenwand und auf das Funda-
ment der Säule abgeleitet wird.
Auch wenn zu diesem Raum vom früheren Fuß-
bodenniveau der Kaufhalle ehemals fünf Stufen
hinunterführten, ist er eigentlich nicht als Keller ge-
baut worden. DieTieferlegung des Fußbodens war
notwendig, um über dem Raum ein Kreuzrippen-
gewölbe errichten zu können, ohne zu diesem
Zweck die Deckenbalken und Fußbodendielen des
Saales hochnehmen zu müssen. Der Schlußstein im
Gewölbe ist mit einem runden Gesicht dekoriert, 98
das zu lachen scheint, wenn man die entblößten
Zähne so interpretieren mag. In der Raumnord-
wand sind zwei jetzt ausgemauerte Schranknischen
eingelassen, von denen die östliche in den Seitenflä-
chen Nuten für ein Einschubbrett aufweist. Auch
in der Ostwand ist neben der Tür eine — jetzt voll- 35
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