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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0068
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HORST MASUCH

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Rekonstruierter Ostwest-
schnitt durch den südlichen
Teil des Rathausanbaues vor
der Fachwerkaufstockung.
Die Kammern in dem niedri-
gen, mittleren Geschoß wa-
ren für das Archiv und die
Kämmerei bestimmt.


Rekonstruierter Ostwest-
schnitt durch den Rathaus-
flügel vor der Fachwerkauf-
stockung. Der linke Teil ist
der ältere Salzkammeranbau,
der rechte der Rathausneu-
bau von 1432 bis 1436. Einge-
strichelt ist die nicht mehr
nutzbare Verbindungs tür von
der Kaufhalle zum Rathaus-
bau.

darin gesehen werden, daß der Altbau unter den ge-
gebenen Umständen zwingend den Notwendigkei-
ten nicht genügte, und das dürfte in dieser Zeit nur
heißen, daß der Rat ihn im höchsten Maße für
brandgefährdet hielt. Und das war der Altbau
sicherlich, wenn er nur ein Fachwerkgebäude war.
Dabei wird die Besorgnis weniger dem Gebäude
selbst gegolten haben, sondern eher dem Wertvoll-
sten, was die Stadt darin besaß: dem städtischen
Archiv mit den Urkunden über erworbene Privile-
gien. Zweifellos konnten solche Befürchtungen da-

durch erweckt oder verstärkt werden, daß anschei-
nend das Archiv der Unterkirche bei dem Brand
von 1424 vernichtet wurde. Jedenfalls erneuerte der
Rat am 28. September 1425 eine Urkunde für die
Unterkirche ausdrücklich mit dem Hinweis, daß
die erste Urkunde 1424 verbrannt sei14'.
Sollten die eben geschilderten Befürchtungen für
den Bau des neuen Rathauses von Bedeutung gewe-
sen sein, müßte das in irgendeiner Form zum Aus-
druck gekommen sein. Und das scheint tatsächlich
der Fall zu sein. Indizien dafür geben Lage und

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