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Unser Landsturm im Hennegau — 1.März 1916 - Februar 1917

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Hefte 10-13, Mai 1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.2809#0041
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1. Jahrgang.

Ansicht von Mons der Hauptstadt des Hcnnegaues

Nnmmer 1v.

dle Xrlegrreltung „!I»!er Lanasturm Im üennegau"
erfchelnt wSchentljch elnmal i»m kerugrvrcis von
« N?sennlg Illr äen Monul. D

Mons, Sonntag,

den 7. Mai 1S1«.

6eschZN5unerd!eten weräen ausgenommen rum strelse
von IS NsennIg stlr -Ile 4gespuI1ene reile. dei vauer-
'nierrlen rum streise von IS Nsennig.

Unsere Erfolge.

Die verflosiene Wochc wurde als schwarze Woche für die Engländer
iczeichnet und kann somit für uns hell, lichthell bezeichnet werden. So
«enig ausschlaggebend ja die Schwierigkeiten, entständen durch den irischcn
Xufstand, die bedingungSlose Kapitulation der englischen Division bci
Kut el Amara, dcr Untergang eines großen englischen Linicnschifses und die
dauernd fich steigerndcn Unannchmlichkeiten durch Frachtraumnot Brüskie-
rung der Neutralcn und damit durch die immer mehr Platz greifendc Auf-
klärung dieser über die nnr selbstsüchtige und weltgefährliche Handlungs-
weise des britischen Kräisiervolkes, für dic absehbare' Becndigung dieses
Kriegessind, s» sindsiedochZeichendes langsamenaberstcherenNicdcrganges
der britischen See- und Wcltmacht. Jm Osten fielen uns bei einem
schönen Teilcrfolg 56 Offiziere, 5700 Mann, 29 Maschinengewehre, 10
Minenwerfer und 1 Geschühe in die Händc, im Westen 1 Offizier, 106
' Mann, 2 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer und 14 Flugzeuge —
darunter 2 Doppeldeckcr. Der U-Bootkrieg wird in altcr Schärfe weiter-

,-fthrt-

Lieder «ms F»i«desla»d.

Von Elsbeth von Eberstcin.

Die Abendschatten sanken tief.

Rings graustc bleicher Tod.

Mir war'S, alS ob eine Stimme rief
Eine Stimmc in tiefstcr Not. . . .

Mir war'«, al» strelkten sich Hände wild
Empor zu Gettes Zelt,

Mir war'S, aik schwebe ein Engel mild
Ueber blutende Menschenwelt.

Jch sah ei«e Fahne schmarz-«ciß-r»t
Jn drkngendem Etur« v«r«n:

Dicl Waffen klirren und Feuetschei» loht,
Stark stehn fie, Man« gegen Man».

Sic fallcn — und noch im röchelnden Mund
Ein Hurra für Deutschlands Ehr. —

Jch aber hörte zur Frührotstund
Dein« arme Stimme nicht mehr.

Eiutveihung der evangelischen Garnisonskirche in Mons.

Letzten Sonntag, dcn 30. April, hatte die deutsche Gcmeinde in Mons
cine ganz besondcre Freudc dadnrch, daß sie die Gintveihnng ihrer
ne« hergerichtete« evangelischen Feldgaruisonskirche begehen
k onnte. Es war ein langcr Wcg bis dahin, und ohne dic wirksame und
großhcrzige Hilfe des Herrn General-Gouverneurs Freiherrn von Biffing
wäre cr niemals zurückgclcgt worden. Während die katholisch« GarnisonS-
gemeindc müheloS in eincm der zahlreichen hiesigen Gotteshäuser ihre
Heimstätte fand, waren die Evangelischen genötigt, zucrst im Reitstall der
Kavallcrickaserne Unterkunft zu suchen. Bald aber erwieS fich dieser Ort
als wenig empfehlenswert, und so mußte man in Ermangelung eines
geeignetcn Raumes mit dem Theater vorlieb nehme«. Lls kurzer Rstbe«
helf mocht« es gehen, abcr auf die Daucr empfand man doch da» Un»
haltbare dieser Lösung: Die Gläubigen in den einzelnen RSngen «nd
Logen und dic feierliche Handlung auf der Bühne! Nm daS Abendmahl z»
feiern, mußte man auf leiterartigenTreppen über den verdecktrnMufikramn
turnen, indeffen die obligaten Feucrwehrmänner mit ihren ledernen Hel«»
kogeln auf dem Haupt und die wehrhasten Schläuche in der Hand hochinte-
rcffiert durch dic Kuliffenspalten hindurchschauten. Die Mufikkapelle saß
dann auf der Bühne hinter dem Geistlichen, dem ein Tisch Kanzel »nd
Altar verttetcn mußte. Jedenfalls ein ganz ungewöhnlicher Kirchenraum,
«us dem sich jedermann hinaussehnte! Man denke: auf demselben Platz,
da die leichtbeschwingte Muse einst oft daS Tanzbein in di« Lüfte warf,
nunmehr fttr dcutsches Empfinden die Stätte dcs tiefsten und «rnstestr»
Haudelns! Gcn«g, jeder GotteSdienst HSmmerte v»n Reuem die Notwendig-
keit eines würdigeren Raumes dem Besucher in di« Srel«.

Da b»t fich nun «l» Avsweg die Herrichtung de« alten verlaffenen
Klosterkirchkein» a«f de« Parkpkatz dar. Einst war e» 37 Jahr« nach d«
Schaffung des Kloster» der .Fille» de Sainte-Marie^ von dem Mmcher
vaumeister Elaud« J»s»ph d« Bettignie» (1715—1718) errichtet wmcke»
vis 17S3 hatte e» s«i»«r Men Xufgabe fich widmen kSnnen, al» durch dk

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