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Plattner, Georg A.; Quatember, Ursula; Hanslmayr, Regina; Aurenhammer, Maria; Universität Wien [Hrsg.]
Die Skulpturen von Ephesos: Bildwerke aus Stein (Band 10,2): Die Skulpturen von Ephesos: Die Hermen — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.48538#0007
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VORWORT DER GRABUNGSLEITUNG
Regina Hanslmayr legt mit dieser Monografie die Hermen aus Ephesos vor und schließt damit
eine große Publikationslücke auf dem Gebiet der Skulpturenforschung am Österreichischen
Archäologischen Institut. Als Dissertationsprojekt geplant und 2006 von Friedrich Krinzinger
und Friedrich Brein an der Universität Wien approbiert, erfuhr die Studie in den letzten beiden
Jahren eine gründliche Umarbeitung und Aktualisierung, ergänzt durch sämtliche Neufunde bis
zum Jahr 2012. Zwar wurde gegenüber der Originalversion verstärktes Augenmerk auf eine an
Fundorten orientierte Analyse gelegt und diese mit einer Kartierung visualisiert, allerdings bilden
nach wie vor die vollständige Katalogisierung des Bestands sowie eine typologische Einord-
nung der ephesischen Hermen das Kernstück der Arbeit. Diese Vorgehensweise erklärt sich aus
der dürftigen Überlieferungslage, da sich aus der noch vorhandenen Dokumentation für viele
Stücke, vor allem für die >Altfunde<, kein genauer Fundort eruieren ließ und darüber hinaus nur
sporadische Informationen zu den Fundumständen vorlagen. Erschwerend kam hinzu, dass zahl-
reiche Hermen in SekundärverWendung in spät- oder nachantiken Kontexten aufgefunden worden
waren, wodurch eine Rekonstruktion der Originalaufstellung ausgeschlossen ist. Eine Ausnahme
stellen natürlich jene Stücke aus den beiden Hanghäusern dar, die in den Zerstörungsschichten
des späten 3. Jahrhunderts in situ geborgen werden konnten, ebenso wie die Hermenzäune aus
dem Hanghaus 1 und dem Nymphaeum Traiani, die als repräsentative Ausstattungselemente
sowohl privates Ambiente als auch öffentlichen Raum schmückten.
Der Autorin ist trotz dieser der Überlieferung geschuldeten Einschränkungen eine solide
wissenschaftliche Studie gelungen, deren besonderer Wert in einer lückenlosen Vorlage des
Materials und dessen typologischer wie chronologischer Einordnung liegt. Aus dem überaus
reichen Schatz an Skulpturen in Ephesos steht nun immerhin die Gruppe der Hermen dem
weiterführenden wissenschaftlichen Diskurs nicht zuletzt dank der sorgfältigen Dokumentation
der Objekte und Qualität der Analyse zur Verfügung. Besonderer Dank gilt in diesem Zusam-
menhang dem ehemaligen Grabungsleiter in Ephesos, Friedrich Krinzinger, und Maria Auren-
hammer, die der Autorin das Material zur Bearbeitung und Publikation übertragen haben. Den
Verantwortlichen im Efes Müzesi Selguk sei für die Überlassung von bisher nicht publizierten
Objekten aus dem Museumsbestand sowie für mannigfache unbürokratische Hilfestellung herz-
lich gedankt. Einen maßgeblichen Anteil an dem hohen Niveau der vorliegenden Publikation
hat zweifelsohne die ansprechende fotografische Dokumentation der Hermen, wofür Niki Gail
verantwortlich zeichnet. Barbara Beck-Brandt und Andrea Sulzgruber realisierten mit großem
Elan und Sorgfalt diesen weiteren Band der Reihe »Forschungen in Ephesos« im Verlag der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wissenschaftliche Ergebnisse zu publizieren
und sie somit öffentlich zugänglich und den Erkenntnisprozess nachvollziehbar zu machen, ist
Pflicht und Genuss zugleich. Als Grabungsleiterin erfüllt es mich jedes Mal mit großer Freude,
eine neu erschienene Ephesos-Publikation in den Händen zu halten.

Wien, im Mai 2016

Sabine Ladstätter
 
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