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Plattner, Georg A.; Quatember, Ursula; Hanslmayr, Regina; Aurenhammer, Maria; Universität Wien [Hrsg.]
Die Skulpturen von Ephesos: Bildwerke aus Stein (Band 10,2): Die Skulpturen von Ephesos: Die Hermen — Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.48538#0148
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148

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Werkzeugspuren: Mundspalte gebohrt; Bohrkanäle irn
Bart mit dem Meißel nachgearbeitet. Punktbohrung der
Lockenaugen im Bart. Sonst sehr feine Kerbarbeit. Ge-
sicht war geglättet, aber nicht poliert. Auf der Rückseite
blieb unterhalb des Nackenhaares die Zahneisenarbeit
stehen, während die übrigen Teile des Hennenschaftes
geglättet sind.
Datierung: 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Lit.: J. Bankö, Ausstellung von Fundstücken aus Ephesos
im unteren Belvedere 3(Wien 1919) 18 f. 21 Abb. 21; Cur-
tius 1931, 61 Nr. 16; Wrede 1972, 128 IIF 3e; 138 Taf. 71,
3; A. Bernhard-Walcher in: Kat. Wien 1978, 104. 130
Abb. 82 (2. Jh. n. Chr.); Wrede 1987, 133 mit Amn. 94;
Nachträge S. 147 IIF 3e (späthadrianisch-frühantoninisch
mit Verweis auf eine Augenbohrung [sic; keine Augen-
bohrung vorhanden]); Index DAI Rom 249 F 12; Moss
1988, 553 f. A204; Vorster 1993, 137 Nr. 15; Krämer
2001, 60 f. 14 (antoninisch).

Kat. A2 Taf. 2; 3 b. d; 4 b. d; 5 a
Replik des Typus Curtius C (Galleria delle Carte Geo-
grafiche)
Wien, KHM, Antikensammlung Inv. I 920
Ohne Fundnr.
1897 im Atrium Thermarum Constantianarum (Hafen-
thermen) (TB 5. 6. 1897: »in der Basilika«),
Mittelkömiger, weißer bis hellgrauer Mannor, gelblich
braun verfärbt, mit rötlichen Flecken (Oxidation oder
Pflanzenbewuchs). Auf der Kalotte, den Nebenseiten und
der Rückseite z. T. starke Sinterablagerungen.
Gesamt-H der Museumsaufstellung mit modernem So-
ckel 1,58 m; Sockel-H 0,205 m; erh. H des antiken Be-
standes 1,09 m; Büstenansatz bis Kalotte 0,555 m; Kopf-
H mit dem erh. Teil des Bartes 0,34 m; Schaft-B 0,32 m;
Kopf-B an den Lockenbüscheln vor den Ohren 0,265 m;
Kopf-B am Bartansatz 0,182 m; Kopf-T erh. (Bart unter
der Unterlippe bis Nackenhaar) 0,25 m; Schaft-T 0,27 m.
Der untere Teil des Bartes ist weggebrochen, ebenso sind
es Nase und Teile der Lockenbüschel vor den Ohren. Au-
gen sowie Brauen sind bestoßen. Beschädigt ist auch das
Stirnhaar.
Technische Zurichtung: In den Nebenseiten knapp un-
ter den >Schultem< finden sich die für Hennen üblichen
Einarbeitungen für Annbossen. Die Rückseite zeigt ver-
schiedene Einarbeitungen: Direkt unter dem Nackenhaar
sitzt ein viereckiges Loch (B 6 cm; H 4 cm), das modern
mit einer gelben Paste verschlossen ist. Darunter, aus der
Mitte nach links versetzt, befindet sich ein Dübelloch (?)
(B 6 cm; H 5 cm; T 4,5 cm); dazwischen sieht man am
rechten Rand des Hennenschaftes eine hakenfönnige,
seichte Einarbeitung. In diesem Bereich ist auch eine grö-
bere Zahneisenarbeit festzustellen, während der Hennen-
schaft sonst gut geglättet ist. Vielleicht stehen die eben
aufgezählten Einarbeitungen im Zusammenhang mit der
Verbauung als Konsole.
Werkzeugspuren: wie bei Al.
Datierung: 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Lit.: A. Bernhard-Walcher in: Kat. Wien 1978, 104
Kat. 131; Wrede 1987, Nachträge 147 II F 3e; Krämer
2001, 60 f. Kat. 14.

Kat. A3 Taf. 5 c
Kopffragment des Typus Curtius C (Galleria delle
Carte Geografiche)
London, British Museum Inv. 1868,0620.129
1868 in Ephesos bei den Grabungen von J. T. Wood
gefunden. In diesem Jahr konnte J. T. Wood das Mag-
nesische Tor und zwei auf das Tor zuführende Straßen
lokalisieren977.
Mittelkömiger, hellgrauer Mannor, Oberfläche grau ver-
färbt.
H 0,254 m; B (am Bart) 0,188 m; erh. T 0,111 m.
Der Großteil des Gesichts ist abgebrochen.
Werkzeugspuren: Mundspalte gebohrt; Nasenöffhungen
punktfönnig gebohrt; kleine Bolirrillen trennen die Na-
senflügel vom Wangeninkamat. Kleine, zarte Punktboh-
mngen in den Lockenaugen des linken Schnurrbartes und
der danebenliegenden Bartsträhne. Die seichten Bohrka-
näle im Bart sind mit dem Meißel nachgearbeitet.
Datiemng: 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr. (zeitgleich mit Al und
A2).
Lit.: Smith 1904, 45 Nr. 1621.

Kat. A4 Taf. 5 b
Hermenkopf, Variante des Typus Curtius C (Galleria
delle Carte Geografiche)
London, British Museum Inv. 1872,0405.32
1872 bei den Ausgrabungen J. T. Woods im Bereich des
Artemisions gefunden978.
Parischer Mannor (nach A. H. Smith und E. Krämer).
H 0,41 m; B (am Bart) 0,19 m; erh. T 0,10 m.
Die Rückseite des Kopfes ist abgeschlagen, ebenso das
untere Ende des Bartes; Ohren und Teile des Stirnhaar-
kranzes sind abgebrochen. Die Nasenspitze ist beschä-
digt.
Werkzeugspuren: Mundspalte gebohrt, kleine Punktboh-
mngen in den Lockenaugen; sonst Meißelarbeit.
Datiemng: 1. - frühes 2. Jh. n. Chr.
Lit.: Smith 1904, 44 Nr. 1611 Taf. 6; Lippold 1923, 45
Amn. 17; Curtius 1931, 61 Nr. 19; Vorster 1993, 136
Nr. 5; Krämer 2001, 55 Nr. 5; 64.

Kat. A5 Taf. 6
Doppelherme, Wiederholung des Typus Curtius C
(Galleria delle Carte Geografiche)
Selfuk, Ephesos Museum Inv. 11/6/77
Fundnr. W 67-1979

977 Bericht von J. T. Wood an das British Museum vom
31.3. 1868. London, British Museum Central Archiv
Nr. W03. Freundliche Auskunft von L. Zabrana
(Wien).
978 Bericht von J. T. Wood an das British Museum vom
16. 2. 1872. London, British Museum Central Archiv
Nr. W137. Die Henne stammt möglicherweise aus
dem Bereich der Pfeiler der vennuteten byzantinischen
Kirche. Freundliche Auskunft von L. Zabrana (Wien).
979 »W« steht für »Wood-Schutt«, der bei den Grabungen
von J. T. Wood zwischen 1866 (Arbeiten am
 
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