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Zabrana, Lilli; Aurenhammer, Maria; Dorner, Julia; Forstenpointner, Gerhard; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Das Odeion im Artemision von Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 12,6: Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.46299#0109
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107

VII FUNDMATERIAL
VII.1 KERAMIK
VII. 1.1 EINLEITUNG
Die Grabungen am Odeion im Artemision brachten u. a. Fundkeramik zutage, die im Folgenden
vorgestellt werden soll371. Im vorliegenden Band werden ausschließlich die Befunde aus der Er-
richtungszeit des Gebäudes in der römischen Kaiserzeit und der Spätantike sowie der frühbyzan-
tinischen Zeit vorgelegt. Darüberliegende Schichten mittel- und spätbyzantinischer Zeit sowie
der anschließenden Beylik-Periode sollen aufgrund ihrer besonderen Bedeutung im Detail von
Joanita Vroom gesondert vorgelegt werden372. Die römische bis spätantike Keramik liefert nicht
nur wichtige Informationen zu der Bauzeit, sondern auch für den Zeitpunkt der Auflassung des
Gebäudes sowie zu ersten spätantik-frühbyzantinischen Nachnutzungsphasen.
Bei der Gliederung des Beitrags wurde wie folgt vorgegangen373: Alle diagnostischen Rand-,
Wand- und Bodenfragmente sind im Katalogteil aufgelistet. Parallelen aus Ephesos sowie von
anderen Grabungsplätzen im östlichen Mittelmeerraum sind grundsätzlich im Katalogteil ange-
geben, weshalb auf deren Angabe im Textteil meist verzichtet wird. Im Textteil werden die Ke-
ramikfragmente aus den entsprechenden Straten nur kurz angeführt, insofern es sich nicht um
besondere Stücke handelt. Frühe Keramik archaischer bis klassischer Zeitstellung wurde, da sie
für die in diesem Band gestellte Fragestellung nach der Datierung des Gebäudes nicht ausschlag-
gebend ist, nicht berücksichtigt374.
VII.1.2 SONDAGE 1/2010
Die unter dem ältesten ergrabenen Bauhorizont SE 254 liegenden Straten der Sondage 1/2010,
SE 262-257 sowie die Verfüllung der Baugrube für den Schwellenblock des Eingangs zu Kam-
mer 8, SE 255, ließen wichtige Erkenntnisse über den Zeitpunkt der Errichtung des Odeions
erhoffen.
SE 261
Bei SE 261 dürfte es sich um eine anstehende Lehmschicht handeln, die von dem Fundamentgra-
ben des Odeions geschnitten wird. Die Zusammensetzung des Fundmaterials aus der Lehmschicht
ist heterogen. Die ältesten Fragmente reichen bis in archaisch/klassische Zeit zurück. Deutlich
jünger einzustufen ist der hellenistische Glanztonwareteller mit gedrechseltem Rand K1, welcher
allgemein eine Laufzeit vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis in augusteische Zeit aufweist. Als augus-

371 Gedankt sei an dieser Stelle sehr herzlich der Grabungsleitung von Ephesos, Sabine Ladstätter, die mir die Bear-
beitung der Fundkeramik aus den Grabungen beim Odeion ermöglichte und mir mit Rat zur Seite stand. Mein
herzlicher Dank gilt auch Alice Waldner für wertvolle Ratschläge und Diskussionen.
372 Ihr sei an dieser Stelle für die Diskussionen vor Ort sowie für die freundlichen Hinweise bezüglich der Datierung
einzelner Fragmente gedankt.
373 Die im Katalog angeführten keramischen Gattungstermini sind im allgemeinen Verzeichnis der im Text ver-
wendeten Abkürzungen nachzuschlagen. Grundsätzlich folgt die gewählte Keramikterminologie den bestehenden
Definitionen der Ephesos-Forschung nach Ladstätter 2003, Ladstätter 2005a, Ladstätter 2008 sowie Ladstätter
2010a-c.
374 Für die freundlichen Hilfestellungen bei der Bestimmung der archaisch-klassischen Fragmente danke ich sehr
herzlich Michael Kerschner, Ireen Kowalleck und Alexandra von Miller.
 
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