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Galerie Fischer <Luzern> [Hrsg.]
Auktion / Galerie Fischer: Schutz- und Trutzwaffen aus allerhöchstem Besitz: Jagdsammlung de Westerweller sowie Schwerter, Degen, Stangenwaffen, Feldharnische, Tartschen, Armbruste, Rad- und Steinschlossgewehre, Pistolen, Hirschfänger u. a. ; [7. und 8. Mai 1935 Zunfthaus zur Meise, Zürich] — Luzern, [Nr. 47].1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.8544#0011
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VORWORT

Gleichzeitig mit diesem Katalog erscheint derjenige der Waffensammlung
von Schwarzenbach mit einem Vorwort von Dr. Gessler vom Schweizeri-
schen Landesmuseum in Zürich; aber während der letztere eine einheitliche
Kollektion enthält, welche ein Schweizer zusammengetragen hat, enthält
der vorliegende Katalog nebst der Jagdsammlung de Westerweller, die
seit Jahren in der Schweiz ein verstecktes Dasein geführt hat, Waffen und
Rüstungen von verschiedener Herkunft, die ich aber wegen ihrer
ausserordentlichen Qualität und Seltenheit und ihrer hohen Provenienz mit
ein paar Worten nummernweise hervorheben möchte:

Nr. 37. Die Kesselhaube einer Hundsgugel habe ich ihrer Form nach
als schweizerisch angesprochen, wobei ich mich auf den bedeutendsten
Kenner alter Waffen, auf Wendelin Böheim, berufe. Sie stammt vom ehe-
maligen bayerischen Königshause.

Nr. 38, 39, 40 und 41. Diese vier Nummern bilden zusammen ein gotisches
Rennzeug mit seinen Ergänzungsteilen. Alles ist zusammengehörig,
das Zeug, die Tartsche, die Dilgen und die Roßstirne, vom selben Plattner,
um 1480, wohl Innsbrucker Arbeit. Die komplette gotische Turnierrüstung
wurde in einem Sonderkatalog mit Detailaufnahmen von mir bereits beschrie-
ben und von Dr. Grosz, dem Direktor der Waffen-Abteilung des Wiener Kunst-
historischen Museums, ausführlich begutachtet. Es liegt dem Unterzeich-
neten daran, hier ausdrücklich zu betonen, dass die kompetenten Behörden
des Wiener Museums sich nur schweren Herzens und gleichsam gezwungener-
massen von diesem herrlichen Stück getrennt haben, um sich die Mittel zum
Umzug und zur Neuinstallierung der Sammlungen zu beschaffen. Nach
menschlichem Ermessen wird ein solch kompletter zusammengehöriger Tur-
nierharnisch wohl nie mehr auf den Markt kommen.

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