DOI Artikel:
Horn, Rudolf: Thesen zum Verhältnis von Formgestaltung und Ökonomie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30594#0071
Rudolf Horn
Thesen zum Verhältnis von Formgestaltung und Ökonomie
Der ökonomische Wert eines Produktes geht verloren, wenn sein
Gebrauchswert keine Hützlichkeit hat. Um also ökonomisch zu wir-
ken, besteht die Aufgabe der Formgestaltung zunächst darin,
durch einen gesellschaftlich nützlichen Gebrauchswert den öko-
nomischen Wert zu stabilisieren.
Die Planung der stofflichen Umsetzung entsprechender Gebrauchs-
sinforderungen begründet die Mitverantwortung der Formgestaltung
für den ökonomischen Einsatz lebendiger und vergegenständlichter
Arbeit. Die Planung des Nutzungsvorganges begriindet ihre Mitver-
antwortung für die gesellschaftliche Relevanz der Nutzung und
damit für einen ökonomischen Ge- und Verbrauch industrieller Pro-
dukte. Industrielle Formgestaltung beeinflußt also Effektivität
in jeder gesellschaftlichen Ebene. In der Ebene der Produktion
die Effektivität der Herstellung und in der Ebene der Konsumtion
die Effektivität der Nutzung industrieller Erzeugnisse. Effekti-
vität besitzt in jeder sozialökonomischen Formation einen beson-
deren Inhalt. Im Sozialismus kann die Effektivität nicht schlecht-
hin das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis widerspiegeln, son-
dern in dieses Verhältnis muß eingehen, das sozialistische Prin-
zip der'Bedürfnisbefriedigung, das darauf zielt, nicht nur die
gegenständlichen Voraussetzungen der Bedürfnisbefriedigung zu
schaffen, sondern auch durch sie ein Ge- und Verbrauchsmodell
entwickeln zu helfen, das einen unnötigen Verschleiß des stoff-
lichen Reichtums der Gesellschaft verhindert. Effektivität in
dieser Sicht ergibt sich nicht nur nur aus einem auf den Pro-
duktionsprozeß begrenzten Aufwand-Nutzen-Vergleich, sondern wie
die lebendige und vergegenständlichte Arbeit gesellschaftlich
dimensioniert in den Aufwand eingeht, muß auch der Nutzen ge-
sellschaftlich begriffen, erfaßt und bilanziert werden. Erst
dann ist er äquivalente Vergleichsgröße.
ökonomische Wirkung der Formgestaltung verstehe ich in diesem
Sinne als Einheit technisch-ökonomischer und sozialökonomischer
Effektivität. Das ist der übergreifende Aspekt der folgenden
69
Thesen zum Verhältnis von Formgestaltung und Ökonomie
Der ökonomische Wert eines Produktes geht verloren, wenn sein
Gebrauchswert keine Hützlichkeit hat. Um also ökonomisch zu wir-
ken, besteht die Aufgabe der Formgestaltung zunächst darin,
durch einen gesellschaftlich nützlichen Gebrauchswert den öko-
nomischen Wert zu stabilisieren.
Die Planung der stofflichen Umsetzung entsprechender Gebrauchs-
sinforderungen begründet die Mitverantwortung der Formgestaltung
für den ökonomischen Einsatz lebendiger und vergegenständlichter
Arbeit. Die Planung des Nutzungsvorganges begriindet ihre Mitver-
antwortung für die gesellschaftliche Relevanz der Nutzung und
damit für einen ökonomischen Ge- und Verbrauch industrieller Pro-
dukte. Industrielle Formgestaltung beeinflußt also Effektivität
in jeder gesellschaftlichen Ebene. In der Ebene der Produktion
die Effektivität der Herstellung und in der Ebene der Konsumtion
die Effektivität der Nutzung industrieller Erzeugnisse. Effekti-
vität besitzt in jeder sozialökonomischen Formation einen beson-
deren Inhalt. Im Sozialismus kann die Effektivität nicht schlecht-
hin das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis widerspiegeln, son-
dern in dieses Verhältnis muß eingehen, das sozialistische Prin-
zip der'Bedürfnisbefriedigung, das darauf zielt, nicht nur die
gegenständlichen Voraussetzungen der Bedürfnisbefriedigung zu
schaffen, sondern auch durch sie ein Ge- und Verbrauchsmodell
entwickeln zu helfen, das einen unnötigen Verschleiß des stoff-
lichen Reichtums der Gesellschaft verhindert. Effektivität in
dieser Sicht ergibt sich nicht nur nur aus einem auf den Pro-
duktionsprozeß begrenzten Aufwand-Nutzen-Vergleich, sondern wie
die lebendige und vergegenständlichte Arbeit gesellschaftlich
dimensioniert in den Aufwand eingeht, muß auch der Nutzen ge-
sellschaftlich begriffen, erfaßt und bilanziert werden. Erst
dann ist er äquivalente Vergleichsgröße.
ökonomische Wirkung der Formgestaltung verstehe ich in diesem
Sinne als Einheit technisch-ökonomischer und sozialökonomischer
Effektivität. Das ist der übergreifende Aspekt der folgenden
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