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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 3.1979

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Frick, Rolf: Über eine Methode zur systematischen Suche von Gestaltlösungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.30595#0092
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unterschiedliche ästhetische Ansprüche."

Diese Gedanken führen dann schließlich zu einem Lösungsfeld,
wie es in Bild 10 teilweise wiedergegeben ist.

Es zeigt sich, daß die konzeptionellen Grundtypen für derartige
Möbelsortimente in geschlossenen Feldern entwickelbar sind.

Zur Beantwortung des zweiten Teiles der Frage - wie die Feld-
forschungsmethoden vom Gestalter innerhalb seines spezifischen
Arbeitsprozesses evtl. modifiziert oder variiert angewendet
werden - müssen die vorstehenden Beispiele allerdings sehr
kritisch betrachtet werden.

Es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß derartige metho-
dische Aussagen immer nach Absfchluß der gestalterischen Tätig-
keit resümierend - sozusagen im nachhinein - gemacht werden
und schon aus diesem Grund nicht;immer die tafsächliche Vor-
gehensweise exakt wiederspiegeln. Ganz abgesehen davon, daß
solche Veröffentlichungen bewußt ikeine 'Drehbücher' der Tätig-
keitsabläufe darstellen sollen. Deshalb muß zur Beantwortung
dieser Teilfrage auf empirisch - phänomenologische Beobach-
tungen realer gestalterischer Entwicklungsprozesse zurückge-
griffen werden.

Aus einer Vielzahl derartiger Beöbachtungen in Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten, die an der Hochschule für industrielle

Formgestaltung Halle cfurchgeführt wurden, lassön sich folgende

* »

Aussagen ableiten:

1. Der Gestalter benutzt die Methoden des Erfassens, Ordnens,
Zerlegens und Kombinierens von Elementen eines Lösungsfeldes,
die sich aus den Gesetzmäßigkeiten des morphologischen Auf-
baues von Gestaltungsobjekten ergeben, nicht nur in der
Etappe des Suchens von Gestaltlösungen, sondern u.a. auch

in bestimmten Etappen der Analysephase des gestalterischen
Entwicklungsprozesses relativ häufig.

2. In der grundsätzlichen methodischen Vorgehensweise unter-
scheidet er sich dabei nicht von z.B. Naturwissenschaftlern
oder Technikern, wohl aber durch die Zielsetzung und den

fachlich-konkreten Inhalt der entwickelten Such- oder
Lösungs felde r.

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