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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 3.1979

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Wittwer, Bernhard: Einige neurobiologische Aspekte der Ästhetik
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https://doi.org/10.11588/diglit.30595#0120
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lichen Bewußtsein widergespiegelte Realität geprägt wird "sowohl
durch das, was in ihm widergespiegelt wird, als auch durch das
Material, auf dem das Bild festgehalten wird, und durch die Ei-
genschaften des Apparates, mit dem dieses Bild gemacht worden
ist" /5/.

Gemäß der Erkenntnistheorie des dialektischen Materialismus exi-
stiert das Einzelne stets im Allgemeinen, das Allgemeine aber
auch im Einzelnen und durch das Einzelne. Das gesellschaftliche
Bewußtsein ist das verallgemeinerte Bewußtsein von Individuen,
es existiert im Bewußtsein der Individuen und wird durch diese
vermittelt. Das gesellschaftliche Bewußtsein wird vom materiel-
len gesellschaftlichen Sein hervorgebracht, besitzt aber eine
relative Selbständigkeit.

Gesellschaftliches und individuelles Bewußtsein unterscheiden
sich in der unterschiedlichen Niveaustufe^ Das gesellschaftliche
Bewußtsein existiert nur im Bewußtsein der Individuen. T u -
g a r i n o w meint: "Das individuelie Bewußtsein ist ein Be-
hälter sowohl des Bewußtseins im allgemeinen als auch des ge-
selischaftlichen Bewußtseins." /6/

Das individuelle Bewußtsein wird durch das gesellschaftliche Be-
wußtsein geprägt. Geselischaftliches und individuelies Bewußt-
sein durchdringen einander. Zwischen ihnen besteht eine Wechsei-
beziehung. Das gesellschaftliche Bewutstsein übt grundlegenden
Einfluß auf das individueiie Bewußtsein aus. Geseiischaftiiches
Bewußtsein kann nur durch das Bewußtsein der Individuen reaii-
siert werden, die untereinander in Beziehungen stehen. Das indi-
viduelle Bewußtsein ist Grundlage des gesellschaftlichen Bewußt-
seins.

3. Gefühle

Physiologen stelien durch Experimente wechseiseitige Beziehungen
zwischen dem Kortex und dem Thaiamus fest. Der Thalamu3, oberer
Teii des Zwischenhirns, biidet die Umschaltstelle fa3t aller af-
ferenten Erregungen der Rezeptoren. Erste Umschaitstelie sind
Gebiete der Medulla oblongata, letzte Teile im Nacnnirn. die vom
Rezeptor zum Kortex laufenden menrmals unterbrochenen Erregungen
werden durch Umschaltstellen durch synaptische Obertragungen

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