DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.48265#0107
Dreyzehender Haupttitul. Von Wafferfluchen und Ueberschwemm.
tig', bis Nachmittags um 4» Uhr. Alsdann fieng das Wasser miedet
an zu steigen, und wurde noch höher, als den vorigen Tag, so, daß
es mit grossem Brausen über den vordersten Wall bey der Carls, Pfor-
te gieng, wodurch die Carls-Süder-und Pferde - Straffe, nebst vie-
len kleinen Gassen, unter Wasser gesttzet wurden, daß auch die Leute
mit kb men Böten und Bord-Trögen hin und wüder fuhren, wie denn
der G.würzkrämer Marquardt Ehlen hoch Wasser in seiner Stube
gehabt hat. Jämmerlich war es anzufthen, wie die Häusser in der Dü-
na zu 20. bis zo. auf einmah! fortgeriffen wurden. Bey vielen waren
auf den Dächern Menschen, die um Rettung schrieben, denen man
aber ganz ohnmöglich zu Hülfe kommen konnte. Kurz, alle Hölmer,
wie auch größten Theiis die Vorburg, sind von Wohnungen und
Menschen leer. In der Sunde sind von den hintersten Hausern nur
5. nachgeblieben, und man rechnet über zo?. Hausier, dis nach der
See gegangen und gegen 40a. todte Körper, die aufgcfangen wor-
den , unter denen sehr gut gekleidete gewesen sind.
Die schönen Garten ausserhalb der Waiden, Pforte, sind a-lle rui-
niret. In der Jesus-Kirche ist gegen 4. Fuß, und in der Stein-
Strasse nach der Johannes-Pforte, in den Hausern über einen halben
Mann hoch Wasser gewesen. Die Juden.Herberge, und überhaupt
alle Hausier längs der Düna bis an die Carls-Pforte, 4. Rußische
Buden , die Kalck-und Mittel-Scheine, sind ganz zertrümmert.
Die Nicolai Kirche, ausserhalb der Sand-Pforte, ist, so wie alle
Häusser daselbst, bis am Dach im Wasser gewesen.
Von Hamburg wird geschrieben, daß man sich nicht erinnern kön- Hamburg,
ne, eine solche Fluch erlebt zu haben. Die fruchtbaren Gefilde, die
vortrefiichen GartenftüHce in denschönen Gärten im Billwärder, sind
durch diese Ueberschemmung gänzlich verdorben, so daß der Anblick die-
ser sonst so gesegneten Gegenden jetzt zu einem See umgeschaffen zu seyn
scheinet, aus welchem Häusser, Bäume und einige Gartengewächse
hervsrragen. Der Schaden an Weitzen im neuen Gamm wird allein
auf mehr als r-soooo. Marck angegeben.
Den i r. Jumi hatte die Gegend Werben in der Alt, Marck aber- Werben in
mahl das Unglück mit einer betrübten Überschwemmung heimgesucht zu der M-
werven, welche 2. Städte, 40 Dörfferund zq-.Adeliche Höfe betroffen. Marek»
Da me Teiche noch nicht wieder hergestellet waren, so konnte es nicht
anders sem, als daß das Wasser, bey dem grossen Anwachs der Elbe,
über die Einlagen tretten, und solchergestalt die ganze Gegend über-
schwemmen mußte, daß der Alands, Teich gleichfalls durchbrach. Es
N r ist
tig', bis Nachmittags um 4» Uhr. Alsdann fieng das Wasser miedet
an zu steigen, und wurde noch höher, als den vorigen Tag, so, daß
es mit grossem Brausen über den vordersten Wall bey der Carls, Pfor-
te gieng, wodurch die Carls-Süder-und Pferde - Straffe, nebst vie-
len kleinen Gassen, unter Wasser gesttzet wurden, daß auch die Leute
mit kb men Böten und Bord-Trögen hin und wüder fuhren, wie denn
der G.würzkrämer Marquardt Ehlen hoch Wasser in seiner Stube
gehabt hat. Jämmerlich war es anzufthen, wie die Häusser in der Dü-
na zu 20. bis zo. auf einmah! fortgeriffen wurden. Bey vielen waren
auf den Dächern Menschen, die um Rettung schrieben, denen man
aber ganz ohnmöglich zu Hülfe kommen konnte. Kurz, alle Hölmer,
wie auch größten Theiis die Vorburg, sind von Wohnungen und
Menschen leer. In der Sunde sind von den hintersten Hausern nur
5. nachgeblieben, und man rechnet über zo?. Hausier, dis nach der
See gegangen und gegen 40a. todte Körper, die aufgcfangen wor-
den , unter denen sehr gut gekleidete gewesen sind.
Die schönen Garten ausserhalb der Waiden, Pforte, sind a-lle rui-
niret. In der Jesus-Kirche ist gegen 4. Fuß, und in der Stein-
Strasse nach der Johannes-Pforte, in den Hausern über einen halben
Mann hoch Wasser gewesen. Die Juden.Herberge, und überhaupt
alle Hausier längs der Düna bis an die Carls-Pforte, 4. Rußische
Buden , die Kalck-und Mittel-Scheine, sind ganz zertrümmert.
Die Nicolai Kirche, ausserhalb der Sand-Pforte, ist, so wie alle
Häusser daselbst, bis am Dach im Wasser gewesen.
Von Hamburg wird geschrieben, daß man sich nicht erinnern kön- Hamburg,
ne, eine solche Fluch erlebt zu haben. Die fruchtbaren Gefilde, die
vortrefiichen GartenftüHce in denschönen Gärten im Billwärder, sind
durch diese Ueberschemmung gänzlich verdorben, so daß der Anblick die-
ser sonst so gesegneten Gegenden jetzt zu einem See umgeschaffen zu seyn
scheinet, aus welchem Häusser, Bäume und einige Gartengewächse
hervsrragen. Der Schaden an Weitzen im neuen Gamm wird allein
auf mehr als r-soooo. Marck angegeben.
Den i r. Jumi hatte die Gegend Werben in der Alt, Marck aber- Werben in
mahl das Unglück mit einer betrübten Überschwemmung heimgesucht zu der M-
werven, welche 2. Städte, 40 Dörfferund zq-.Adeliche Höfe betroffen. Marek»
Da me Teiche noch nicht wieder hergestellet waren, so konnte es nicht
anders sem, als daß das Wasser, bey dem grossen Anwachs der Elbe,
über die Einlagen tretten, und solchergestalt die ganze Gegend über-
schwemmen mußte, daß der Alands, Teich gleichfalls durchbrach. Es
N r ist