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Schuster, Der romanische Teil des Freiburger Münsters

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Mittelschiffe auch der hervorragendsten Kirchen mit Für die Überwölbung der Kirchenschiffe eigneten

Balkendecken. Diese gestatteten leichte Wände auf sich am besten die aneinander gereihten Kreuzgewölbe,
verhältnismäßig dünnen Säulen oder Pfeilern, welche die gewissermaßen ein Tonnengewölbe mit seitlichen

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Südliche Wand des Kuppeltambours,

Kaffgesimse am südlichen Hahnenturm.

die Durchsicht im Innern nur wenig hemmten, sie Kappen vorstellen, welch letztere für die Anlage der
hatten aber den Nachteil der Feuergefährlichkeit, was Fenster sehr erwünscht waren. Das Kreuzgewölbe,
bei den in mit-

telalterlichen
Städten häufig
auftretenden,
verheerenden
Bränden schwer
ins Gewicht fiel.
So brannte 1081
und 1185 der
Dom zu Bam-
berg ab, 1159

der Dom zu
Speier, 1185 und
1258 das Baseler
Münster, 1191

der Dom in
Mainz. Häufig
wurden bei der
Wiederherstel-
lung nachträg-
lich Gewölbe
eingesetzt, nach-
dem die nötigen

Grundriss der Kuppel und Dachzerfallung.

wie es von den
Römern und im
frühestenMittel-
alter angewen-
det wurde, be-
steht aus zwei
sich rechtwink-
lig durchkreu-
zenden Tonnen
von halbkreis-
förmigem Quer-
schnitt. Es er-
fordert zu seiner
Herstellungeine
völlige Einscha-
lung, welche die
Last des Gewöl-
bes so lange tra-
gen muss, bis
der letzte Stein

eingesetzt ist.
Die Erfindung
des Wölbens auf

Verstärkungen hergestellt waren. Beispiele hierfür Rippen bewirkte in dieser Hinsicht eine ganz be-
sind Basel und Speier1. deutende Vereinfachung. Man stellte zunächst die
1 Hasak a. a. o. s. 15 ff. in diagonaler Richtung laufenden Durchschnittslinien

Freiburger Münsterblätter III, 2. 9
 
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