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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0054
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Gemälden darin, bei sich vereinigt hatte. Durch Vermächt-
niss von Karl Riegel’s Sohn, Leander, ist dieser ganze Kunst-
besitz bekanntlich ans Innsbrucker Ferdinandeum über-
gegangen.1)

Gräffer wirft auch noch alles zusammen, was mit Mu-
sikalien, Stichen, Gemälden, Papierwaaren, mit Malergeräth
und anderen technischen Dingen handelte. Um 1820 wird ein-
mal ein gewisser Unterschied zwischen den einzelnen Zweigen
des Kunsthandels gemacht, so dass in den Jahren 1822 bis
1824 „Bilderhändler” und „Kupferstichhändler” gesondert
von den „Kunsthändlern” in allgemeinem Sinne genannt
werden. Bilderhändler gab es zu Wien in jenen Jahren
sechs, Kupferstichhändler fünf und „k. k. priv. Kunst-

händler” 16.2) Unter den sechs Gemäldehändlern, die in
meiner Quelle nicht namentlich genannt werden, waren ohne
Zweifel Artaria, Stöckl, Otto, Löschenkohl und Gold mann.
Letzterer kaufte 1820 zahlreiche Bilder beiden Versteigerungen
Kaunitz und Pachner. Goldmann’s Geschäft befand sich in
der „Herrengasse 30, im 1. Stock rechts.”3) Auch Franz
Bühlmayer kommt in jener Zeit als Gemäldehändler vor.

1) Vgl. die geschichtlichen Nachrichten von C. Fischnaler, die
dem Katalog der Innsbrucker Galerie von 1890 vorangestellt sind,
ferner die Provenienzangaben in demselben Katalog. Für eingehende
Mittheilungen über Karl und Leander Riegel bin ich Herrn Professor
H. Semper in Innsbruck zu Dank verpflichtet.

2) Nach Hormayr’s Geschichte Wiens, Anhang, Urkundenbuch,
S. CCLVII ff.

3) Nach F. H. Böckh: Wiens lebende Schriftsteller und nach
desselben: Merkwürdigkeiten von Wien. Goldmann war bis mindestens
1842 als Händler thätig. 184t und 1842 verkaufte er Bilder nach
Frankfurt a. M., die noch jetzt im Städel’schen Institut zu finden sind
{Katalog von 1879, Nr. 28 und 49).
 
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