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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0094
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auf dem Gebiete des Wiener Aussteilungswesens im Jahre 1869
das Künstlerhaus hervor. Geschaffen von der Genossen-
schaft der bildenden Künstler Wiens, ist es seit seiner Eröff-
nung ohne Zweifel der vornehmste Ort, an dem in Wien
Bilder zur Schau gestellt werden. Die Geschichte der Ge-
nossenschaft reicht viel weiter zurück als die des Künstler-
hauses, berührt unser Thema aber zu wenig, um hier anders
als mit der Andeutung erwähnt zu werden, dass die Ge-
nossenschaft 1861 im Wesentlichen aus der Vereinigung des
alten Albrecht Dürer-Vereines mit dem Verein Eintracht her-
vorgegangen ist.1)

Das Künstlerhaus, am 1. September 1868 eröffnet, sorgte
nun für permanente und periodische Ausstellungen. Die
„Jahresausstellung” dieses Kunsttempels ist eine Erscheinung,
die weit über die Grenzen Wiens hinaus jedem Kunstfreunde
geläufig ist. Mittendurch gibt es grosse internationale Aus-
stellungen, Sonderausstellungen von Werken einzelner Künstler,
Ausstellungen von Wiener Gemäldesammlungen, von aus-
wärtigen Galerien und solche historischen Charakters, wie
die Porträtausstellung von 1880 und die „Jubiläums-Kunst-
ausstellung” von 1888, welche zum Andenken an den

Düsseldorf im Februar 1842 im „goldenen Lamm” in der Leopoldstadt
ausgestellt war.

!) Ein gewisses Vorbild gab es schon lange im Corps der bil-
denden Künstler Wiens. Ueber den Albrecht Dürer-Verein und die „Ein-
tracht”’ vgl. die „Denkschrift zur Feier des zehnjährigen Bestandes des
Künstlerhauses” 1879 ferner die Wiener Tagesblätter vom April 1879,
Kabdebo’s „Oesterreichische Kunstchronik” vom 1. April 1879. Aus dem
Munde alter Mitglieder des Albrecht Dürer-Vereines habe ich manche
Nachrichten über die vormärzlichen Kunstzustände und das damalige
Künstlerleben in Wien vernommen und notirt, die ich bei Gelegen-
heit zu veröffentlichen gedenke.
 
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