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Jüngsten betrifft, mag der Tadel wohl zutreffen. Im Uebrigen
spielt die jeweilige Geschmacksrichtung eine so grosse Rolle,
dass man in Bezug auf die Zusammensetzung unserer Galerien
ein absprechendes Urtheil besser so lange als möglich hinaus-
schiebt. Wer nur die Geschmackswandlungen des 19. Jahr-
hunderts allein überblicken will, bekommt damit schon viel
zu bedenken. Man kann nicht einmal ahnen, was für Schrullen
des allgemeinen Geschmackes noch auftreten werden und das
mit zwingender Gewalt. In wenigen Jahrzehnten kann sich
alles geändert haben und wird ja voraussichtlich mancher
Tadel, der den Wiener Gemäldebesitz heute zu treffen scheint,
abgeschwächt oder gar in Lob verwandelt sein.
Wie dem auch sei; sogar bei unvorsichtigem, vollem
Zugeständniss alles Tadels lässt sich nicht leugnen, dass Wien
eine Galeriestadt ersten Ranges ist, deren Sammlungen in
ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestände gar
wohl eine zusammenfassende Darstellung verdienen.
Nun zur eigentlichen Arbeit.
Jüngsten betrifft, mag der Tadel wohl zutreffen. Im Uebrigen
spielt die jeweilige Geschmacksrichtung eine so grosse Rolle,
dass man in Bezug auf die Zusammensetzung unserer Galerien
ein absprechendes Urtheil besser so lange als möglich hinaus-
schiebt. Wer nur die Geschmackswandlungen des 19. Jahr-
hunderts allein überblicken will, bekommt damit schon viel
zu bedenken. Man kann nicht einmal ahnen, was für Schrullen
des allgemeinen Geschmackes noch auftreten werden und das
mit zwingender Gewalt. In wenigen Jahrzehnten kann sich
alles geändert haben und wird ja voraussichtlich mancher
Tadel, der den Wiener Gemäldebesitz heute zu treffen scheint,
abgeschwächt oder gar in Lob verwandelt sein.
Wie dem auch sei; sogar bei unvorsichtigem, vollem
Zugeständniss alles Tadels lässt sich nicht leugnen, dass Wien
eine Galeriestadt ersten Ranges ist, deren Sammlungen in
ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestände gar
wohl eine zusammenfassende Darstellung verdienen.
Nun zur eigentlichen Arbeit.