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laszen,” so heisst es in jenem mageren Inventare von 1650.
Als trauriger Ueberrest kommt auch noch vor „1 altes Bild
an der Wand mit Nr. 252 signiret” und „4 stuckh alte
bilder vom zerschlagenen Altar”. In letzterem Falle bleibt
die Möglichkeit offen, dass Bilderwerke von einem Schnitz-
altar gemeint waren.
Die Schicksale der geraubten Bilder: wie der Kunst-
besitz mit. der Königin Christine nach Rom, wie er später
in die Galerie Orleans, wie er endlich nach England kam,
diese Angelegenheiten bleiben hier unerörtert. Noch weniger
können wir auf die Geschichte der rudolfinischen Naturalien
und der kunstgewerblichen Gegenstände eingehen, deren letzte
Ueberbleibsel noch schliesslich ein kleines Privatmuseum in
Wien, das Schönfeld’sche bedeutsam gemacht haben.1)
Vielmehr müssen wir wieder in Wien Einkehr halten.
Wir hatten es mit Kaiser Rudolf II. und seinem Erbe ver-
lassen. Obwohl nach dem Tode Kaisers Ferdinand I. eine
gründliche Vertheilung des Kunstbesitzes stattgefunden hatte,
findet man doch bald wieder unter der Regierung Matthias II.
eine neue Kunstkammer in Wien beisammen. Schon seit dem
Jahre 1610 kommen wieder Erwähnungen einer solchen in
den Urkunden vor.2) Die Liste der Hofkünstler unter Kaiser
Matthias ist eine auffallend kleine. Kein Name, der in der
Geschichte der Malerei von irgendwelcher Geltung wäre.
Egydius Sadeler wird zwar als „Kupferstecher und Camer-
maler” unter Matthias genannt, ob aber die Bilder, die man
ihm gelegentlich zuschreibt, wirklich von ihm herrühren, ist
b Vgl. Svätek, a. a. O., S. 268 f., und, nach Svätek, Zimmer-
mann, a. a. O., S. 227 ff. Das Schönfeld’sche Museum, dessen Katalog
sich erhalten hat, wird uns noch zu beschäftigen haben.
2) Schlager, Materialien, S. i5.
laszen,” so heisst es in jenem mageren Inventare von 1650.
Als trauriger Ueberrest kommt auch noch vor „1 altes Bild
an der Wand mit Nr. 252 signiret” und „4 stuckh alte
bilder vom zerschlagenen Altar”. In letzterem Falle bleibt
die Möglichkeit offen, dass Bilderwerke von einem Schnitz-
altar gemeint waren.
Die Schicksale der geraubten Bilder: wie der Kunst-
besitz mit. der Königin Christine nach Rom, wie er später
in die Galerie Orleans, wie er endlich nach England kam,
diese Angelegenheiten bleiben hier unerörtert. Noch weniger
können wir auf die Geschichte der rudolfinischen Naturalien
und der kunstgewerblichen Gegenstände eingehen, deren letzte
Ueberbleibsel noch schliesslich ein kleines Privatmuseum in
Wien, das Schönfeld’sche bedeutsam gemacht haben.1)
Vielmehr müssen wir wieder in Wien Einkehr halten.
Wir hatten es mit Kaiser Rudolf II. und seinem Erbe ver-
lassen. Obwohl nach dem Tode Kaisers Ferdinand I. eine
gründliche Vertheilung des Kunstbesitzes stattgefunden hatte,
findet man doch bald wieder unter der Regierung Matthias II.
eine neue Kunstkammer in Wien beisammen. Schon seit dem
Jahre 1610 kommen wieder Erwähnungen einer solchen in
den Urkunden vor.2) Die Liste der Hofkünstler unter Kaiser
Matthias ist eine auffallend kleine. Kein Name, der in der
Geschichte der Malerei von irgendwelcher Geltung wäre.
Egydius Sadeler wird zwar als „Kupferstecher und Camer-
maler” unter Matthias genannt, ob aber die Bilder, die man
ihm gelegentlich zuschreibt, wirklich von ihm herrühren, ist
b Vgl. Svätek, a. a. O., S. 268 f., und, nach Svätek, Zimmer-
mann, a. a. O., S. 227 ff. Das Schönfeld’sche Museum, dessen Katalog
sich erhalten hat, wird uns noch zu beschäftigen haben.
2) Schlager, Materialien, S. i5.