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Eines der Hauptstücke, die aus der Buckinghamcollection
in kaiserlichen Besitz gekommen sind, war die grosse Wild-
schweinjagd von Rubens, die, wie einige früher genannte
Bilder via Prag nach Dresden gekommen ist.1 2)
Bei Nr. 6 der Rubensbilder im englischen Katalog („A
fishmarket, wherein our Saviour and several other large
figures are painted”, breit i3 Fuss 9 Zoll, hoch 9 Fuss
3 Zoll) wüsste ich keinen anderen Ausweg, als es in
Wien zu suchen, und zwar unter der neuen Nr. 1083.
Dieses grosse Breitbild dürfte zwar durch Schülerhände aus-
geführt sein, auch ist es zur Zeit des Rubens nicht gestochen
und auch sonst nicht als Werk des grossen Viaemen be-
glaubigt, aber in seiner Darstellung und in den Abmessungen
entspricht es vollkommen dem erwähnten Fischmarkt mit
Christus und anderen grossen Figuren aus der Buckingham-
galerie. Wohin sonst das Bild aus England gekommen
wäre, wüsste ich ebenso wenig anzugeben als der Rubens-
forscher Max Rooses, der bei diesem Gemälde mit Christus
auf dem Fischmarkt einfach die Thatsache anführt, dass es
im Katalog der Galerie Buckingham verzeichnet steht.3)
Der Zusammenhang dürfte dieser sein: Rubens verkaufte,
wie es scheint, 1627 dieses Bild wie mehrere andere an
den Herzog von Buckingham. Von diesem kam es an
dessen Sohn, dann ging es zur Versteigerung, 1648. Durch den
Erzherzog Leopold Wilhelm erworben, wird es vermuthlich
nach Prag oder Wien gesendet, ohne in Brüssel auigestellt
zu werden. Um 1728 ist es in Wien in der Stallburg mit
Sicherheit nachzuweisen. Dieser Zusammenhang würde auch
1) Woermann’s Katalog kennt die Wanderungen des Bildes.
Vgl. auch Phillips, a. a. 0., S. 60.
2) Rooses: „L’oeuvre de Rubens”, IV, S. 90.
Eines der Hauptstücke, die aus der Buckinghamcollection
in kaiserlichen Besitz gekommen sind, war die grosse Wild-
schweinjagd von Rubens, die, wie einige früher genannte
Bilder via Prag nach Dresden gekommen ist.1 2)
Bei Nr. 6 der Rubensbilder im englischen Katalog („A
fishmarket, wherein our Saviour and several other large
figures are painted”, breit i3 Fuss 9 Zoll, hoch 9 Fuss
3 Zoll) wüsste ich keinen anderen Ausweg, als es in
Wien zu suchen, und zwar unter der neuen Nr. 1083.
Dieses grosse Breitbild dürfte zwar durch Schülerhände aus-
geführt sein, auch ist es zur Zeit des Rubens nicht gestochen
und auch sonst nicht als Werk des grossen Viaemen be-
glaubigt, aber in seiner Darstellung und in den Abmessungen
entspricht es vollkommen dem erwähnten Fischmarkt mit
Christus und anderen grossen Figuren aus der Buckingham-
galerie. Wohin sonst das Bild aus England gekommen
wäre, wüsste ich ebenso wenig anzugeben als der Rubens-
forscher Max Rooses, der bei diesem Gemälde mit Christus
auf dem Fischmarkt einfach die Thatsache anführt, dass es
im Katalog der Galerie Buckingham verzeichnet steht.3)
Der Zusammenhang dürfte dieser sein: Rubens verkaufte,
wie es scheint, 1627 dieses Bild wie mehrere andere an
den Herzog von Buckingham. Von diesem kam es an
dessen Sohn, dann ging es zur Versteigerung, 1648. Durch den
Erzherzog Leopold Wilhelm erworben, wird es vermuthlich
nach Prag oder Wien gesendet, ohne in Brüssel auigestellt
zu werden. Um 1728 ist es in Wien in der Stallburg mit
Sicherheit nachzuweisen. Dieser Zusammenhang würde auch
1) Woermann’s Katalog kennt die Wanderungen des Bildes.
Vgl. auch Phillips, a. a. 0., S. 60.
2) Rooses: „L’oeuvre de Rubens”, IV, S. 90.