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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0239
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Zeit zu finden waren, als man nach dem Bestände der
heutigen Wiener Galerie vermuthen dürfte.1)

Der Schwede Alexander Roslin, der 1775 nach
St. Petersburg gekommen war, um am russischen Hofe Bild-
nisse zu malen, verweilte auf seiner darauffolgenden Reise
nach Paris zuerst in Warschau, dann auch in Wien. Im
Jahre ^78 malte er hier ein Bildniss der Erzherzogin Maria
Christine, der Gemahlin des Erzherzogs Albert von Sachsen-
Tetschen. 1779 war dieses Gemälde im Pariser Salon aus-
gestellt; offenbar aber gelangte es (bald) nach Wien zurück.2)

Von Pierre Joseph Verhagen wurde 1770 ein
grosses farbenfrisches Bild gekauft (St. Stefan empfängt die
Gesandten des Papstes) und 177 2 oder wenig später ein
zweites kleineres (Christus in Emmaus). Ersteres Bild ist im
Hofmuseum zu finden, das kleinere Gemälde hängt in
der Pfarrkirche zu Laxenburg.3)

!) Zu Liotard’s Wiener Aufenthalten vgl. die Monographie von
Tilanus, Humbert und Revilliod und Gazette des beaux-arts, 1897, II,
284 ff. und 371 ff. (Artikel von Jules Flammermont).

2) 1888 in der Kaiserin Maria Theresia-Ausstellung in Wien zu
sehen, ausgestellt durch Erzherzog Albrecht (f 1895). Der Katalog
gibt folgende Inschrift an: „Pte ä Vienne p(ar) le Chev(alier) Roslin
1778” (Katalog Nr. 1117). Damals wird auch das Bildniss des Fürsten
Franz Josef Liechtenstein von Roslin gemalt worden sein, das zur
selben Ausstellung aus Feldsberg nach Wien gekommen war (Katalog
Nr. 1120). Werthvolle Mittheilungen über Roslin bietet seit Füssli fast
nur die Chronique des-arts et de la curiosite” von 1897, S. 260 f., und
die „Gazette des beaux arts” von 1898. (Fidiere.) Roslin ist am i5. Juli 1718
zu Malmoe geboren. 1762 zog er nach Paris. Er starb dort 1790. Ein
schwedisches Bildniss von Roslin war um 1783 im unteren Belvedere
aufgestellt.

3) Es ist in dunklen halbcursiven Zügen links unten signirt:
„P. . . Verhaghen F. Romae”. Darunter das Datum 1772. Etwa lebens-
 
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