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als stimmungsvoll berühmten Landschaft sind kaum einige
Quadratzoll alter Malerei zu sehen. Eine ganz gewöhnliche
dunkle, neue (nicht neueste) Tunke bedeckt den grössten
Theil. Man sehe nur, wie brutal der Umriss des Köpfchens
links ausgespart ist. Nicht einmal die Löckchen waren vor
dem einfältigen Pinsel sicher. Der Tamburino scheint viel-
mehr bei einem Anstreicher, als bei einem vorsichtigen Re-
staurator gewesen zu sein. Ein Beispiel für viele, welches
die Missachtung beweist, mit der gewöhnlich alte Bilder von
jüngeren Malern behandelt werden. Beachtenswerth ist in
diesem Falle besonders die kleine Copie von Teniers auf dem
grossen Galeriebilde.
182. Tizian: Porträt des Hofantiquarius Jacopo de
Strada. Mit der echten Bezeichnung. Auch dieses Bild war
schon im Besitze des Erzherzogs Leopold Wilhelm, als
Teniers seine grosse gemalte Galerie schuf. Gegen 1660 be-
sang Boschini dieses Bildniss des „Antiquario” in seiner
„Carta del navegar pittoresco”. Ueber Strada hat der
XV. Band des Jahrbuches viel Beachtenswerthes mitgetheilt.
183. Nachahmer des Tizian: Anbetung durch die
Könige. Krafft-Eitelberger, sowie Crowe und Cavalcaselle
bringen das kleine Bild mit einem Werke des Cesare Ve-
cellio in Santo Stefano zu Belluno in Verbindung, ich habe
diese Angelegenheit nicht gründlich durchgearbeitet und
kann hier nur erwähnen, dass von derselben Hand, die das
nicht allzu bedeutende Bildchen hier geschaffen hat, dieselbe
Darstellung noch einmal gemalt wurde. Dieses zweite Exem-
plar befindet sich in der Landesgalerie zu Graz. Das Wiener
Exemplar stammt aus der Galerie Leopold Wilhelm. Ueber
die Herkunft des Grazer Bildes wird, wie man hofft, in
einiger Zeit ein kritischer Katalog Auskunft geben.
als stimmungsvoll berühmten Landschaft sind kaum einige
Quadratzoll alter Malerei zu sehen. Eine ganz gewöhnliche
dunkle, neue (nicht neueste) Tunke bedeckt den grössten
Theil. Man sehe nur, wie brutal der Umriss des Köpfchens
links ausgespart ist. Nicht einmal die Löckchen waren vor
dem einfältigen Pinsel sicher. Der Tamburino scheint viel-
mehr bei einem Anstreicher, als bei einem vorsichtigen Re-
staurator gewesen zu sein. Ein Beispiel für viele, welches
die Missachtung beweist, mit der gewöhnlich alte Bilder von
jüngeren Malern behandelt werden. Beachtenswerth ist in
diesem Falle besonders die kleine Copie von Teniers auf dem
grossen Galeriebilde.
182. Tizian: Porträt des Hofantiquarius Jacopo de
Strada. Mit der echten Bezeichnung. Auch dieses Bild war
schon im Besitze des Erzherzogs Leopold Wilhelm, als
Teniers seine grosse gemalte Galerie schuf. Gegen 1660 be-
sang Boschini dieses Bildniss des „Antiquario” in seiner
„Carta del navegar pittoresco”. Ueber Strada hat der
XV. Band des Jahrbuches viel Beachtenswerthes mitgetheilt.
183. Nachahmer des Tizian: Anbetung durch die
Könige. Krafft-Eitelberger, sowie Crowe und Cavalcaselle
bringen das kleine Bild mit einem Werke des Cesare Ve-
cellio in Santo Stefano zu Belluno in Verbindung, ich habe
diese Angelegenheit nicht gründlich durchgearbeitet und
kann hier nur erwähnen, dass von derselben Hand, die das
nicht allzu bedeutende Bildchen hier geschaffen hat, dieselbe
Darstellung noch einmal gemalt wurde. Dieses zweite Exem-
plar befindet sich in der Landesgalerie zu Graz. Das Wiener
Exemplar stammt aus der Galerie Leopold Wilhelm. Ueber
die Herkunft des Grazer Bildes wird, wie man hofft, in
einiger Zeit ein kritischer Katalog Auskunft geben.