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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0577
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Haverkorn v. Rysewyk schon 1893 niitgetheilt hat, ein Rotter-
dam er Künstler. Im Schilderregister des Jan Sysmus, das
Bredius in „Oud Holland” veröffentlicht hat, kommt Folgendes

Th. Craanen von Toorenvliet besitzt, das durch ein Schabkunstblatt
bekannt ist. — Seit 1895 habe ich in österreichischen Sammlungen
noch notirt: Im Wiener Schottenstifte: Bildchen von 1677 und 1679,
also aus der Zeit, als Toorenvliet in Wien thätig war; in der Galerie
des Stiftes St. Florian Nr. 19 und 20 zwei gute kleine Toorenvliets
auf Kupfer. Halbfiguren: alte Frau mit Flasche und alter Mann mit
Pfeifchen.' Gegenstücke. In der Galerie Winter-Stummer ein Bild aus
1667; beschrieben im Katalog von i8q5. In der Galerie Benedeck zu
Graz (jetzt im Landesmuseum) ein Antonius Eremita. Kleines gutes
Bild, ln der Sammlung des Schriftstellers Georg Haas (f i8q5) in
Gloggnitz eine Versuchung Antonii, die sehr durch Uebermalungen
gelitten hatte (weiches Holz, circa o#35 h., 0G0 br.). Beim Kunst-
händler Leitner in Pest: Zahlreiche Gesellschaft beim Mahle in einem
Atelier. Links der Maler an der Staffelei. Rechts am Tische kommt
der Alte vor, der oft als Modell zu Toorenvliet’s Philosophen gedient
hat (Leinwand, circa o*5o br., 0*40 h., signirt in hellen Zügen links
unten „.1 Toorenvliet Fc”). Auf der Palette des Malers sitzen der
Reihe nach vom Daumen angefangen: Weiss, Gelb, röthliche Töne,
dunkle Farbe. Das Bild stammt aus Wien. Vgl. meinen Artikel von
i8q5. — Ein gutes interessantes Malerwerk des Toorenvliet wird in
der Wiener Hofbibliothek bewahrt. V. d. Kellen's P. Gr. holl, wird
dadurch ergänzt. De Groot schreibt mir freundlichst: Die Zeichnung
zum Empfange Karl’s II. von England im Moritzhuis (zu Fredr. Müller,
Hist. Prenten 2156, 3) war am 26. April 1894 in einer Kupferstichauction
bei v. Stockum im Haag; die Zeichnung zu F. Müller 2156, 4 dagegen
ist im Kupferstichcabinet in Dresden. — Zu den Stichen nach Tooren-
vliet vgl. auch den (in diesem Falle) lesenswerthen Text in Görling’s
„Belvedere”, welcher den Stahtstich nach Toorenvliet’s kranker Frau
in der Liechtensteingalerie begleitet (S. 247 ff.). Die Bildnisse des
Jakob Denys und Theodor Craanen (siehe oben) werden sehr gelobt
im Gegensätze zu anderen Bildnissen von Toorenvliet. „Selten sind
Toorenvliet’s lange unbekannt gebliebenen drei Radirungen mit Hunden.

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Frirnmel.
 
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