Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]: Fundberichte aus Schwaben (10.1902)

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Charlottenstrasse wurden beim Ausgraben eines Kellers für einen
Neubau 2 Alemannengräber blossgelegt. Seitenwände und Decke
der 2 m unter der Oberfläche gelegenen Begräbnisstätten bestanden
aus grossen Steinplatten. Ganz in der Nähe des Fundorts wurde
vor etwa 8 Jahren ebenfalls ein Grab aufgedeckt. Die Gräber ent-
hielten gut erhaltene menschliche Skelette, sowie einige Schmuck-
sachen.

Ausgrabung eines Hügels auf dem Blachen bei Miinsingen.
Mit 2 Figuren.
Die oberste Schichte des Hügels bestand aus unregelmässig
aufgeschütteten Feldsteinen verschiedener Grösse, deren Gewicht
aber nicht die von einem Menschen tragbare Last überschritt. Etwa
75 cm unter der Hügeloberfläche wurden die Steine seltener, der



— _Schwarzer, speckiger Lehm

Fig. 1.

Erdgrund dichter. Schon von 1 m Tiefe ab fanden sich Stücke
von faulen, regellos liegenden Eichenbalken geringer Stärke mit
schwarzem Holz. Etwa 1,20 m unter der Oberfläche stiessen wir
dann zunächst auf den obersten Querbalken a am Nordende der
unten gezeichneten Balkenanlage, deren Längsrichtung ziemlich genau
von Norden nach Süden ging. Unter diesem Querbalken befanden
sich zwei Längsbalken b und c, die wir nicht entfernen konnten,
ohne die Bänder der bisher gegrabenen Höhlung zum Einstürzen zu
bringen. Wir blieben also bei der weiteren Ausgrabung innerhalb
dieser 1,50 m von einander entfernten beiden Längsbalken, deckten
nach und nach die Querbalken d, e, f auf und kamen nach Be-
seitigung dieser unter den Längsbalken b und c liegenden Quer-
balken mittels der Axt auf eine zusammenhängende Bettung .von
etwa 20—30 cm starken, noch ziemlich guterhaltenen Eichenbalken,
die, ziemlich gleich lang, etwa 4,50 m Länge hatten. Von diesen