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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Neolithische Zeit
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Paret, Oscar: Die neolithische Siedlung im Täle bei Hoheneck
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0017
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Es fanden sich in diesem Einschnitt auffallend wenig Kulturreste,
und so wird er wohl als Zugang zur Höhle gedient haben. Hiemit
stimmt auch sein Gefälle. Ein Schaber aus Feuerstein und ein prächtiger
Mahlstein aus Stubensandstein wurden hier gefunden, doch traf ich
sie nicht mehr in situ an.
Aus diesen Beobachtungen und Funden kann man auf folgendes
schließen: Die Höhle war mit Holzgeflecht ausgekleidet und mit Lelun
überstrichen worden, damit nicht der im Feuer spröde werdende Löß
abfalle. Die starke Kohlenschicht, sowie der Steinhart gebrannte
Lehm beweisen, daß hier oft gefeuert wurde. In Beziehung auf den


Abzugskanal, der schon länger abgegraben war, erfuhr ich vom Be-
sitzer der Grube, Herrn Hubele, folgendes: Als die Lehmwand vor
3—4 Jahren noch ca. 3 m östlich der Höhle stand, fiel ihm — östlich
des Höhleneingangs — in ca. 1 111 Tiefe ein schwarzerdiges, gleich-
seitiges Dreieck auf, das über sich noch gewachsenen Boden hatte;
gerade die dreieckige Gestalt sei ihm aufgefallen. Die Höhe sei ca. 40 cm
und die Länge der liegenden Seite ca. 75 cm gewesen. Die] Höhle
war jedenfalls ein Töpferofen. Die Tatsache, daß verhältnismäßig
nur dürftige keramische Reste sich zeigten, spricht meiner Ansicht
nach eher für als gegen diese Vermutung. Ein Brennofen muß doch
nach jedem Brande sorgfältig geleert werden! Der Gedanke, es handle
sich einzig um einen Backofen, erscheint mir überhaupt und besonders
den Fundumständen nach wenig wahrscheinlich. Daß zu jener Zeit
die Gefäße, die man naturgemäß möglichst dauerhaft zu machen suchte,
 
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