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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Neolithische Zeit
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Paret, Oscar: Die neolithische Siedlung im Täle bei Hoheneck
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0018
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am offenen Feuer gebrannt, die Speisen aber in einem solchen, schwierig
zu bauenden Ofen gebacken wurden, glaube ich nicht, im Gegenteil
halte ich an der Ansicht fest, daß die so viel Mühe und Arbeit kostenden
Gefäße im Ofen gebrannt, die Speisen aber am offenen Feuer bereitet
wurden. Doch ist die Benützung der Höhle in zweiter Linie auch
als Backofen nicht unwahrscheinlich.
Von dieser interessanten Stelle weit östlich, fast am Steilabfall
wurden einige Löcher mit Scherben gefunden.
Sicher ist vom Täle noch manches zu erhoffen.
Die Funde sind in der Altertumssammlung No. 12785.
Hoheneck. Hofbaurat Link hier besitzt aus der Lehmgrube
„Täle“ einen im Jahre 1908 ausgegrabenen Pfahlbaubecher, schwarz
überzogen; gut gebrannt. Durchmesser ca. 8 cm; (erhaltene) Höhe
14 cm. Der Boden endet spitz; die Wandung hat nach unten eine
leichte Profilierung.
Neckarweihingen. Im Neckar wurde ausgebaggert ein Steinbeil
aus Diabas. Altert.-S. Inv. No. 12728.
Nürtingen. In der Baugrube von über 4 m Tiefe für Anlage des
Kamins der Fabrik Müller & Schmid fand man im Kies 1895/96 neben
römischen Scherben (s. u. S. 71) ein Steinbeil aus Grünstein
15 cm lang; Schneide 7*/2 cm breit. (Altert.-S. No. 12758 a. Mitt, von
Photograph Sinnes.) Gegenüber in
Zizishausen OA. Nürtingen wurde eine durchlochte, geglättete
Steinaxt am Abhang gegen Unterensingen in der „Hungerhalde" ge-
funden; Länge: 14 cm; Bahn abgerundet und mit Viertelkreisaustiefung,
von einer 1. — ausgebrochenen—Durchbohrung herrührend, (Altert.-S.
No. A 33.)
Seeburg. Im Steinbruch von Öttinger-Seeburg an der Straße
Uracli-Seeburg südlich unterhalb Baldeck wurde vor einigen Jahren
1 Hammerbeil aus Hornblendeschiefer gefunden mit leicht koni-
schem Schaftloch von 2,2—3,5 cm Durchmesser, mit horizontalem
Bahnende, 12 cm lang, 6 cm breit, poliert; Tiefe: 4 m d. h. 2’/2 m Tuff
und i1/2 gelockerter Sand (in Altert.-S. Urach; s. GoESSLER, Oberamts-
beschreibung Urach S. 125 No. c. Abb. 1). — Aus dem Steinbruch
Rauscher weiter oben bei Seeburg stammt ein Mahlstein aus
Sandstein, 34 cm Durchm. und 7—11 cm Dicke, mit Zapfenloch, also
ehemals Bodenstein, im Tuff 1,40 m unter dem Humus gefunden;
vielleicht der La-Tenezeit zuzuweisen. (S. GoESSLER, a. a. O. S. 160.)
Uhlbach. „Auf der Heid" zwischen Katharinenlinde und Roten-
berg (nordöstlich von U.) wurde ein Steinbeil aus Grünstein, 17 cm
lang, spitznackig, gefunden. (Mitt, von Lehrer Hahn-Uhlbach; Altert.-
S. Inv. No. 12719.) Goe.
 
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