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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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A. Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0021
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jüngerer — Armring, jedoch nicht mehr in der ursprünglichen Lage.
Altert.-S. No. 12735 b.
Bronzebeigaben weisen also nur die Skelette auf;
daß sie aber nicht älter sind, als die mehr an den Rand gesetzten Brand-
gräber, beweist die Tatsache, daß beide unter denselben Hügelaufbau
in gleicher Weise auf den anstehenden Boden gesetzt sind. So weist
auch die beiden beigegebene Keramik keine Unterschiede auf.
III. Angebaut an II, wies er jedoch im Gegensatz zu I und II
einen 2 m breiten Erdmantel auf; auf diesen folgte nach innen ein
1,2 m breiter Kreis aus dachförmig geschichteten Kalksteinplättchen
(vergl. den „Schloßburren“ Fundb. XIV, 4). Die Mitte bildete ein
aus mächtigen Steinen gewölbter Hügel mit etwa ^-Beimischung
sandiger Erde. Dieser sorgfältige Aufbau ließ nach anderen Analogien
Bronzewaffen als Beigabe erwarten und die Gefäße nicht den einzelnen
Bestattungen beigegeben, sondern am Rand aufgestellt. Die Funde
waren gering, Der Hügel muß — Dorn hat hier nicht gegraben —
in früher Zeit, vielleicht schon in vorgeschichtlicher, ausgeraubt worden
sein, wie mehrere Anzeichen bewiesen. Gesamtdurchm. ca. 14 m.
Ein einzelnes Gefäß stand im Süden an der Grenze von Kern
und innerem Rand. In der Hügelmitte lagen von Steinklötzen um-
geben die Reste eines Skeletts, dessen Knochen durcheinander
geworfen waren, ebenso wie die deformierten Beigaben, nämlich die
noch 11 cm lange Spitze einer Bronzenadel, der Rest einer bronzenen
Spiralröhre und ein gegossener Bronzenagel mit unterhöhlter Kappe, 1 cm
hoch. In der Mitte, über der der Wurzelstock einer alten Buche sich
unverletzt in die Steinsetzung hinein sich ausdehnt, hatte der Hügel
noch eine Höhe von 0,90 m. Die Funde sind j ü n g e r als die Bronzen
von I und II. Altert.-S. Inv. No. 12735 c.
Nahe konstatierte Sautter auf dem Schmiedeösch noch 2 weitere
zerstörte Grabhügel (Acker von Rosenwirt Maier und von Ludwig
Sautter-Buttenhausen.).
Hundersingen OA. Münsingen. Sautter führte die Fundb. X
S. 3 (No. VIII) kurz erwähnte und Schwäb. Albv.-Bl. 1902 S. 296 f. be-
schriebene Ausgrabung des großen Grabhügels auf dem Machtolsberg,
Flur „Fuchsloch“ (zu Haldenegg gehörig) zu Ende (Flurk. SO. XVI, 29),
da derselbe seiner Einebnung entgegenging. Er gehört wie der Fundb.
XV, 14 f. beschriebene nahegelegene auf dem „Schmiedösch“ mit
34 Bestattungen oder der auf der Platte mit 39 Bestattungen (Albv.-
Bl. 1900, S. 539 f.; Fundb. VIII, 2 ff.; XIV, 3) zu den riesigen Familien-
friedhöfen, die für eine ganze zusammensiedelnde Sippe
angelegt zu denken sind; daß solche nahe beieinander wohnten, be-
weist der nahe Hügel im „Schmiedeösch“. An den Haupthügel von
etwa 27 X 20 m Oval-Durchm. schließen sich nordwestlich und nord-
östlich je noch 1 Hügel an: (s. Fundb. X, S. 3, No. IX: in diesem
eine Lappenaxt. Altert.-S. No. 11651), also jüngere Bronzezeit,
ebenso der im folgenden beschriebene;
Der Hügel liegt auf einer natürlichen Erhebung mit weiter Aus-
sicht auch auf die nahen bronzezeitlichen Begräbnisstätten dies- und
 
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