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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI issue:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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A. Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0022
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16

jenseits der Lauter; ein richtiges Zentrum für die ganze Gegend. Das
Fuchslochtäle führt rasch zur Lauter hinab. Die Anlage der einzelnen
Gräber ist sehr verschieden; man sieht, daß der Friedhof lange Zeit
benützt wurde; hier sind die Brandgräber jünger als die Skelett-
gräber. Die älteren Gräber zeigen höheren sorgfältigen Aufbau auf dem
Naturboden, die späteren, z. B. n, immer kleineres Steinmaterial, die
Funde höher gelegt; die Mehrzahl der späteren aber in einer trichter-
förmigen Einsenkung. Endlich setzten sich noch am Rand einige
ganz späte Bestattungen der Fundb. XV, 29 ff. geschilder-
ten Art an. Gesamtsumme der Bestattungen: 6 (früher ausgegraben
Altert.-S. Inv. No. 11649), dazu jetzt 32 (Inv. A. 27).
Bestattung 1 mit Skelett südnördlich und am Kopf eine Buckel-
urne; gegen die Mitte.
2. Mit verbrannten Knochen und Scherben und einem 3 cm hohen
konischen Spinnwirtel; im Südostviertel.
3. Knochen eines Kindes’mit ausgestreuten Scherben; in der Mitte.
4. Nahe bei 1 Skelett ohne Beigaben.
5. Skelett mit Scherben; im Nordwestviertel gegen die Mitte.
6. Neben 5 im Nordostviertel mit Skelett; gestört wie No. 4.
7. Verbrannte Knochen mit kleinen Resten von Armring und
Nadel und Bronzeblech; im Nordwestviertel.
8. Skelett mit geripptem Fingerring späterer Bronzezeit; am
Rand des Nordwestviertels.
9. Skelett mit beiderseitig gespitztem Bronzestift, 3,2 cm lang;
nördlich von 8.
10. Skelett mit hohem Spinnwirtel aus Ton, östlich von 8.
11. Verbrannte Knochen und Scherben, eine im Feuer verbogene
Nadel mit geriefeltem Hals, 20 cm lang; nur 10 cm unter der Ober-
fläche; am Rand in der Mitte des Nordwestviertels.
12. In der Mitte des Nordwestviertels war eine 4x5m messende
Platte, diese bedeckt mit Knochen mehrerer Skelette
verschiedensten Alters und dazwischen Scherben. Es
scheinen hier aber nur Teile von Skeletten, die ursprünglich anderswo
bestattet waren, beigesetzt zu sein, wenn es sich nicht auch
hier um Ausraubung und gewaltsame Zertrümmerung mehrerer Leichen
handelt. Vergl. Fundb. XV, S. 12, Auingen No. 2. 3. XIII, S. 5, No. 4.)
Die folgenden Bestattungen lagen außer 23, 28 und 29 in Ver-
tiefungen; 13 und 14 am Nordwestende.
13. Im Durchm. von 2,6 m und zirka 25 cm tief lagen auf dem
Grunde ausgestreute angebrannte und nicht verbrannte Knochen und
ausgestreute Scherben. An einem Unterarniknochen stak ein leicht ge-
riefeltes Bronzearmband und lose ein 2., das im Feuer gewesen zu sein
scheint. Beide Bänder sind'gleich: die Leiche i s t also einst an-
gebrannt worden, eine ausgezeichnete Bestätigung von Dörp-
fei.ds bekannter Theorie (vergl. Fundb. XIII, 6), für deren Richtigkeit
unsere Albbronzezeithügel viele Beweise liefern. 14 enthielt verbrannte
Kinderknochen.
 
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