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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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A. Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0024
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18

Best. 3 mit Skelett west-östlich enthielt ein geripptes Armband
mit einer erhaltenen Spiralscheibe; diese trugSpuren von Brand. Dazu
kommt, daß über dem Skelettausgestreut angebrannte
Knochen lagen. Von den anderen Beigaben zeigten i geripptes
Armband mit geradem Abschluß und eine Rollennadel, 20 cm lang,
keine Feuerspuren; anders eine zweite Nadel mit horizontalem Scheiben-
kopf und angebohrtem, aber nicht durchgebohrtem Hals, 21,5 cm lang.
Wahrscheinlicher ist, daß die ganz verbrannten Knochen ohne Beigaben
beigesetzt waren über einem nur a n g e b r a n n t e n Leichnam,
dem die Bronzebeigaben, die teils in, teils außer den Feuerbereich ge-
fallen sind, angehören.
Best. 4 zeigt ein geschichtetes Häufchen Asche, darauf 2 massive
offene Armringe, von denen einer angebrannt ist.
Best. 5 wie 4 mit 2 Nadeln mit geschwollenem Hals und hori-
zontalem Scheibenkopf, die vom Feuer verdorben sind.
Best. 6, wie 4, mit 2 von je 4 Hohlkehlen durchzogenen, dünnen
Armbändern mit leichten Endstollen, eines vom Feuer beschädigt.
Wo die Asche gut geschichtet ist, sind Bronzen,
aber keine Gefäße; wo die Asche ausgestreut vor-
kommt, fehlen Bronzen, dafür liegen Gefäße bei.
Die in eine Urne gesetzte Asche hat meist keine anderen Beigaben.
Dann lagen daselbst noch an 2 Stellen des W estrands in einer
Eehmbettung eine Menge dickwandiger später La-Tenescherben (mit
Fingerspitzenornament) und Sigillatascherben. Goe.
Horkheim. Der frühen Bronzezeit gehört an ein in das historische
Museum in Heilbronn gelangter Grabfund: Halsring mit aus-
gerollten Enden, Scheibennadel und einfacher Armreif mit 2 Windungen.
(Mitt, von ScHLiz-Heilbronn.)
Münchingen OA. Leonberg. Am „Netzbronnen“, wo längst an
mindestens 2 Stellen römische Siedlungen festgestellt sind (s. auch
unten S. 71), stieß man im August bei Anlage einer Fäkalgrube für die
Stadt Stuttgart beim Fundamentgraben auf die Reste einer — im
Wiesengelände längst eingeebneten — Bestattung vom Ende
der reinen Bronzezeit, und zwar eines Brandgrabs mit
leichten Spuren von Holzkohle, in i1/s m Tiefe; auf eine Länge von
etwa 3 m waren noch Reste des Steinaufwurfs vorhanden. Weitere
Spuren von solchen Grabhügeln sind nicht zu finden. Lehrer Nonnen-
MACHER-Münchingen barg die Beigaben; jetzt Altert.-S. Inv. No. 12786;.
nämlich:
1. 1 Bronzeschwert (s. Abb. T. II, 16), noch 60 cm lang, nord-
italischer Form. Die — ganz erhaltene Klinge — von 56 cm Länge
und 3,4 cm größter Breite hat eine stark gehöhte, in der Mitte am
höchsten Punkt leicht abgerundete Mittelpartie, deren Enden 0,4 cm
einwärts der Ränder durch eine leichte Profilierung bezeichnet sind.
Sie endet nach unten spitz; nach oben aber läuft sie, sich zunächst
dreieckig zuspitzend, in eine im Querschnitt kreisrunde Griffangel von
0,6 cm Durchmesser, noch 4 cm lang, aus. Etwas unterhalb des Beginns der
Zuspitzung, 8 cm vom Angelende entfernt, sind an beiden Kanten noch
 
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