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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

DOI Heft:
Vorgeschichtliche Metallzeit
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A. Bronzezeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0025
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19

schwache Reste von Einbuchtung für Nietlöcher zu sehen; ob sie auch
ausgebuchtet waren, wie auf dem sonst parallelen oberitalischen Typus
bei Naue, Vorrömische Schwerter Taf. XVII, 7 oder 8, ist nicht mehr
festzustellen.
2. Rest der Klinge eines Bronzeschwerts mit leicht in die Breite
gewölbter Mittelrippe und tiefer Rinne beiderseits 0,4 cm einwärts
der Ränder.
3. Rest einer Sichel, vermutlich Lochsichel, mit breiter Hohlkehle.
4. Halbseitiger Rest einer dreifach gewundenen Brillenspirale
von 1,8 cm Durchmesser.
5. Rest einer dünnen Bronzescheibe mit — gegossenem — durch-
bohrtem Knopf in der Mitte.
6. Eine dicke Bronzehülse, noch 4,8 cm lang, mit rechteckigem
Querschnitt von 2,5 X 0,7 cm Lichtweite im Durchschnitt; die Enderi
sind gerundet, die Breitseiten leicht in der Mitte eingebogen; unten
ist ein Gußzapfen erhalten. Das Ganze dürfte ein Griff gewesen sein,
wofür besonders Nietlöcher auf beiden Seiten der Schmalseiten sprechen.
7. Ein Bronzestückchen, im Querschnitt rund, noch 2,5 cm lang,
vielleicht Rest einer Griffangel, ähnlich der von 1.
8. Ein Bronzebarren, 9 cm lang, 1,8 cm breit, im Querschnitt
unten platt, nach oben abgewölbt, am erhaltenen Ende abgerundet
und abgespitzt; vielleicht ein Materialstück.
9. Ein Gefäßhenkel aus rotem, unreinem Ton.
Naue, a. a. O. S. 47, verzeichnet ein Taf. XXI, 1 abgebildetes
Schwert aus Münchingen der mittleren Bronzezeit.
Nachträglich überbringt Nonnenmacher noch eine bronzene Ge-
wandnadel, 14,3 cm lang, mit einer Art M o h n k o p f , also etwas
später als die anderen Funde; gefunden als Depotstück östlich der
Ziegelei Nanz in 3 m Tiefe in gewachsenem Boden (Altert.-S. A. 23.)
Hallstatt A.
Oberboihingen. Im Keller eines auf abgegrabenem und auf-
geschüttetem Boden stehenden Hauses unmittelbar an der vom Orts-
pfarrer Bonz lagerbuchlich (1526) nachgewiesenen Burg „Burgstall“
(Haus von L- Schmohl, Staig No. 64) wurde eine bronzene Absatz-
a x t mit abgerundetem bogenförmigem Absatz gefunden (= Typus
Fig. 23 in LissauERS 2. Bericht S. 800, genauer Typus A ß); mittlere
Bronzezeit. Daselbst ist am Ausgang des Talbachs insNeckartal ein künst-
lich aufgeworfener und abgeschrägter Doppelhügel (s. Kön. Württ. II,
315) an der sogen. Buckenhalde. Auf dem Doppelhügel ist ein mittel-
alterlicher Burgstall, vielleicht älter als der draußen im Tal gelegene
Burghof, der eine ehemalige Wasserburg (nach Mitt, von Pfarrer Bonz)
gewesen ist. Über eine prähistorische Umwallung an dieser Stelle
läßt sich nichts vermuten.
Saulgau. Aus dem Torfmoor stammt eine vor langer Zeit aus-
gegrabene Lappenart, 19 cm lang, unten 6 cm, oben 3,8 cm breit. (Bes.
Dr. med. CuHORST-Künzelsau.) Goesseer
 
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