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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Vorgeschichtliche Metallzeit
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Ringwälle
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Hertlein, Friedrich: 1. Grabungen auf dem Ipf bei Bopfingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0034
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Ringwälle.
1. Grabungen auf dem Ipf bei Bopfingen.
Von F. Hertlein in Heidenheim a. Brenz.
Ich habe im September 1908 noch einmal auf dem Ipf gegraben
(vergl. Fundb. XV, S. 36). Zweck war hauptsächlich, festzustellen,
inwieweit sich verschiedene Wohnschichten auf der Höhe unterscheiden
lassen. Fs konnte jedoch in dieser Beziehung kein klares Resultat
erreicht werden.
Ich glaubte nach der letzten Grabung feststellen zu können, daß
die obere Schicht charakterisiert werde durch Töpfe, deren oberer
Rand mehr oder weniger deutlich nach außen ausgebogen ist. Ich
habe nun diesmal ganz regelmäßig schichtenweise abheben lassen
und die Scherben der einzelnen Schichten gesondert gehalten, und es
zeigt sich jetzt, daß der Unterschied sich nicht festhalten läßt; es
findet sich jene Art auch in den unteren Schichten, wenn auch weniger
häufig als in den oberen. Estriche fanden sich wieder in verschiedener
Tiefe; bei den früheren Grabungen in der Tiefe von 1,60 m, 1 m, 1,50
und 1,35 m; diesmal in der ersten Grabung 1,55 und 2 m tief, in der
zweiten 90 cm an 2 Stellen und 1,45 m. Ich fand jedoch keine Stelle,
wo 2 Estriche verschiedener Tiefe übereinander lagen.
So gut uns die Keramik der Gräber aus den verschiedenen
Perioden der Hallstattzeit bekannt ist, so weit sind wir noch von
genauerer Kenntnis der Gebrauchsgeschirre der Zeit entfernt. Doch
fanden sich diesmal viel mehr Scherben, die mit einiger Sicherheit
der 2. und wohl auch 3. Stufe der Hallstattzeit zugewiesen werden können
(nach Reinecke 1000—800 und 800—650). Da nun gewisse kannelierte
und rotfarbige Scherben, die Dr. Reinecke früher der ersten Stufe zuzu-
zählen geneigt war, sich neuerdings in einem Grabfund bei Ihringen
am Kaiserstuhl gefunden haben, der sicher der zweiten Stufe zuzu-
weisen ist, bleibt nur ein Stück übrig, das durch seine geradlinige
Kontur entschieden eher in die erste als in die zweite Stufe weist.
Es kann dann wohl als gesichert gelten, daß die Grabhügel west-
lich von Meisterstall, 2 km nordwestlich vom Fuße des Ipf, auf
der ..Heide“ und am Rand des Bückeleshau, in sandigem Boden und
noch heute außerhalb des Ackerfeldes, jedoch am Rand desselben,
mit der Niederlassung auf dem Ipf zeitlich und daher auch sachlich
zusammengehören. Was dort gefunden wurde und zu allgemeiner
Kenntnis gekommen ist, gehört der 3. Stufe an (vergl. Goesseer,
Fundb. XV, S. 20); doch sind die Funde zerstreut und leider ist von
den 31 dort gezählten Hügeln kein einziger mehr unberührt. Die
 
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