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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Vorgeschichtliche Metallzeit
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Ringwälle
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Hertlein, Friedrich: 1. Grabungen auf dem Ipf bei Bopfingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0037
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31

Seite. Etwas tiefer (85 cm) 4) ein doppelkonischer, die plattere Seite
mit hübscher Verzierung von 5 Tupfen, 2 Paaren paralleler Striche
und 2 Paaren im Winkel stehender, 3,1 cm Durchmesser, und 5) ein
noch größerer, ebenfalls mit Verzierung. 6) In 90 cm Tiefe ein großer
glatter, braungrauer, Gestalt wie beim zweiten, aber 3,5 cm hoch.
7) In 140 cm Tiefe ein großer doppelkonischer, aber beiderseits fast
gleich platter, braungrauer, mit 11 Zacken am Rand, Durchmesser
4,3 cm, ähnlich dem A. u. h. V. Bd. 5 Taf. 43 Fig. 720 abgebildeten. 8) Die
Hälfte eines grauschwarzen, doppelkonischen, glatten, von 2,6 cm
Durchmesser und 2 cm Höhe, der Bohrung nach abgesprungen, etwa
ebenso tief.
Auch ein paar aus platten Scherben zugestutzte Scheibchen,
als Spielzeug dienend, fanden sich wieder.
Unter den Scherben fanden sich wieder grobe Stücke
bis zu 2 cm Dicke und noch etwas mehr, darunter ein Schulter-
stück mit nach außen in einem Knick oder einer Biegung um-
schlagendem, mäßig steilem Hals, von bauchigen Fässern ohne
Verzierung; Randstücke von ebensolchen, mit breitem Rand, Tupfen-
leiste unmittelbar unter oder in dem Knick. Sodann mehrere Scherben
von großen, mäßig groben, braunen oder schwarzen, eiförmigen
Töpfen nach Art des bei Föhr-Mayer, Hügelgräber, Taf. 3 Fig. 2.
abgebildeten (Text S. 50), aus einem Grabhügel bei Zainingen. Es
ist da offenbar ausnahmsweise ein größeres, grobes Gebrauchsgefäß
in ein Grab gekommen; auf dem Ipf sind diese groben Scherben mit
feineren so vergesellschaftet, daß man nicht mehr versucht ist, diese,
wie dort geschieht, als besonders alt anzusehen. Wo der Hals in sanfter
Biegung auslädt, ist die Tupf en Verzierung oder die schnurförmige
Leiste etwas unter der Einziehung, wo er mit einem Knick
absetzt, unmittelbar unter oder in diesem. Besonders groß ist
die Zahl der Scherben, die von Schüsseln lierrühren, Parallelen
dazu lassen sich in den kleinen Schüsselchen oder Schalen, auch
in hohen Tellern der Grabgeschirre von der 2. und 3. Stufe der
Hallstattzeit finden, aber die Gebrauchsgefäße vom Ipf zeigen diese
Formen meist in bedeutend vergrößertem, manchmal riesigem Maß-
stab. Die Formen, die Dr. Fischer in der Zeitschrift der Gesellschaft
für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von
Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften, 23. Band
(= Alamannia N. F. 8), Heft 1/2, 1907, bei S. 40 von einem zusammen-
gehörigen Grabfund der 2. Stufe gibt1, lassen sich ziemlich alle hier
wiederfinden, mit Ausnahme der mit No. 12 bezeichneten; doch
läßt sich oft mehr Schwung in den Konturen der Ipfscherben finden.
Häufig sind unter den Scherben von großen Schüsseln diejenigen mit
ausladendem Rand nach Art unserer Teller; sie dürften z. T. recht
hohen Schüsseln angehört haben. Ein Randstück eines kleinen
Schüsselchens, in der tiefsten Schicht gefunden, entspricht dem in

1 Während des Drucks erscheint Heft 10 der Altert, unserer heidn.
Vorz. Bd. V mit Taf. 55 und Dr. Reinecke’s Besprechung dieses.Fundes.
 
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