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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Vorgeschichtliche Metallzeit
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Ringwälle
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Burkhardt, ...: 3. Grabungen an und bei den Wällen im Staatswald Rotenay, Markung Lauterach OA. Ehingen: Gemacht September und Oktober 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0048
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3. Grabungen an und bei den Wällen im Staatswald Rotenay, Markung
Lauterach OA. Ehingen.
Gemacht September und Oktober 1908.
Von Oberpräzeptor Burkhardt-Ehingen.
I. Der Wall. Über die Anlage und besonders den westlichen
Abschnittswall s. Miller, Oberamtsbeschr. Ehingen, Altertümer
S. 7. 10. 12.
Um am inneren Wall festzustellen, ob auch hier der Kalkgußkern
sich finde, ähnlich wie am äußeren Wall und auf dem Buigen, Hessel-
berg und anderwärts, und ob vor dem Kern eine Steinschichtung, eine
Mauer vorhanden sei, wurde ein Querschnitt etwa in der Mitte des
Walls, da, wo er sich zu senken beginnt, gemacht; es erschien in 30 bis
40 cm Tiefe unter der jetzigen Walloberfläche ein 2,7 111 breiter Guß-
kern. Der sichere Nachweis einer vorgesetzten Mauerschichtung an
der Vorderseite gegen den Graben gelang nicht. Dagegen fiel auf,
daß, abgesehen von einigen größeren Platten, auf der Oberfläche des
Walls sich nur wenige größere Steine fanden, die für eine Schichtung
geeignet waren. Das Material war fast durchweg kleines Geröll mit
viel Boden vermengt, wesentlich mehr als z. B. beim Buigen. 25 cm
unter der Oberfläche fanden sich hier gegen den Graben zu etwa in
mittlerer Höhe wenige mittelalterliche Scherben. Seine größte Höhe,
7,5—8 m von der heutigen Sohle des Grabens aus, hat der Wall, so-
lange er auf der Ebene verläuft, etwa 25 m lang. Etwa ebenso lang
läßt sich ein Graben verfolgen mit einer Breite von ca. 4 m und
90 cm größter heutiger Tiefe; 25 cm unter der heutigen Sohle steht
der Felsen an. Mit diesem Graben verschwindet allmählich da, wo sich
das Gelände stärker zu senken beginnt, eine flacheVertiefung,
die in einigen. Metern Entfernung dem Graben und Wall parallel läuft.
Nach rückwärts bildet die jetzige Wallböschung eine Terrasse, die
wegen ihrer Breite kaum durch Verrutschung des Walls erklärt werden
kann, sondern als ursprüngliche Anlage aufgefaßt werden muß. Auch
sie begleitet den Wall nur, solange er auf der Ebene verläuft und ziem-
liche Höhe hat. Den Umstand, daß der Graben oder die Gräben sich
innen befinden, gegen den anderen Wall zu, braucht man nicht not-
wendig so zu deuten, daß dieser innere Wall mit Graben die ältere
Anlage wäre, der später der längere, äußere Wall vorgelegt worden
wäre, um das ebenere Terrain vor dem Wall in die Befestigung einzu-
beziehen: der innere Wall war vielmehr die letzte Zuflucht und als
solche am stärksten befestigt. Scherben oder metallische Gegen-
stände zur Zeitbestimmung fanden sich leider nicht.
II. Trichter (s. Miller, a. a. O. S. 7).
 
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