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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Römische Zeit
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Knorr, Robert: Neue Sigillatafunde von Cannstatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0060
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schlagwegs. Der Delphin ist nicht ganz 12 cm lang; er wird ähnliche Ver-
wendung gehabt haben, wie das O. R. L. Kastell Osterburken Taf. VI
Fig. 42 S. 35, 10 a abgebildete und beschriebene Capricorn. — Erwähnens-
wert ist vielleicht auch die Hälfte eines Würfels aus Sandstein, der oben


Abb. 4. Bronzedelphin aus Cannstatt. 1:3.
und unten eine trichterförmige Öffnung hat. Also ein Gegenstück zu dem
von GOESSLER, Fundb. XIII, S. 21, beschriebenen Würfel von Jagsthausen;
doch ist das Cannstatter Amphorengestell etwas kleiner und nicht verziert
Nachtrag.
Zu den in den Württ. Vierteljahrsheften XVII (1908) S. 470 be-
schriebenen merkwürdigen Reibschalen von Cannstatt mit in den weichen
Ton vor dem Brande eingeschriebener Schrift möchte ich hier die richtige
Lesung nachtragen, die ich Professor Dr. O. Bohn verdanke. Dr. Bohn
teilt mir darüber mit:
„Die Lesung ist nicht zweifelhaft; sie beginnt mit AM, was vielleicht
zu ergänzen ist Amfmius], wenigstens passen die Buchstaben in den Raum
hinein. Jedenfalls ist es ein Gentiliciuni, zu welchem das Cognomen Mar-
tialis tritt. Apo[llin]i ist an sich und dann durch das Fragment der 2. Schale
gesichert. Den Schluß bildet die häufige Dedikationsformel:
v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito).
Also im ganzen:
Amfmius?] Martialis Apo [Hin] i v. s. 1. m.
Eine relativ so gut erhaltene Dedikationsinschrift vor dem Brande
kenne ich bis jetzt noch nicht.“
Donnstetten. Die Sigillatenstempel, abgebildet Taf. III.
1—23b. Eine Durchsicht der Ortssammlung Donnstetten (für
die Bearbeitung der Altertümer des Oberamts Urach) ergab das Vor-
handensein folgender — z. T. von Dr, Barthel bestimmter —
Sigillatenstempel und Graffiti und 2 anderer Stempel.
i1. AMABIk auf gewölbtem Bodenrest eines Tellers Dr. 31. Die
Matrize, die zum Abdruck benützt ist, ist am Schluß verstümmelt.
Nach Barthel, Kastell Cannstatt S. 50, 2: Anfang des 2. Jahrhunderts.
2. AMABIkl S, auf leichtgewölbtem Tellerboden Dr. 31 (= CIL.
XIII 10010, 98 b t'). Innerhalb des Standrings eingeritzt: IANVARI.
3. MEDICE = Me^^ic(us) fe auf Teller Dr. 31 (Kastell Pfünz
Taf. VIII, A 92). Innerhalb des Standrings zwei gekreuzte Striche
eingeritzt.
4. VENIANTV[S] auf gewölbtem Boden eines Tellers Dr. 31
(Pfünz, Taf. VIII, B. 147). Nach Barthel, Castell Cannstatt S. 59,
175 wohl Anfang des 2. Jahrhunderts. Innerhalb des Standrings
2 gekreuzte Striche eingeritzt.
1 Diese Textnummern decken sich mit den Nummern der Abbildung
Taf. III.
 
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