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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0077
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einst ein Steinbild eingemauert gewesen sein. Da ich dahinter das
von Haug-Sixt No. 182 genannte Reliefbild des GEN. LOC. vermutete,
veranlaßte ich eine Grabung hinter der Staffel: man fand eine Reihe
rund und kantig profilierter römischer Werksteintrümmer (Rapid.
No. 383). — Betreffs der von Haug-Sixt S. 138 angeführten Deutung
des Genlok durch Uhtand ist auf die volksetymologische Erleichterung
dieser sonderbaren Parallele aufmerksam zu machen, daß sowohl der
heute an der „Krone“ eingemauerte, als auch der 1848 ins K. Kunst-
kabinett gekommene Kopf (Statin, Verz. No. 137) durch einen auf-
fallend starken hocken kranz charakterisiert sind. S. Oberamts-
beschreibung Urach S. 164, A 2.
Münchingen OA. Deonberg. Bei Anlage der S. 18 f. erwähnten
Eäkalgrube erschienen an einer andern Stelle im ausgegrabenen Schutt
Knochen von Rind und Schwein; Reste einer späten Sigillatareibschale,
Randstück eines grauen, dickwandigen Gefäßes, angebrannte Steine.
Nattheim. In der Dehmgrube der oberen Ziegelhütte wurde im Juli
in 0,5 m Tiefe ein Grab ausgeschachtet von 0,4 m Breite, 0,4 m Länge.
Inhalt: 270 Scherben (ohne Sigillaten), 3 Teller, Glasstücke und auf
dem obersten Teller menschliche Knochenreste und 2 Nägel. — Im
Dezember grub Gaus i m entfernt ein 2. Grab aus: darin die Knochen-
reste in einem 0,5 m hohen Topfe lagen, auf dem 2 Nägel waren; da-
neben noch 120 Scherben. (Mitt, von Gaus.)
Neuenstadt a. K. An der Straße nach Neckarsulm wurde un-
weit des linken Brettachufers bei Fundamentgrabungen für einen
Neubau in Parzelle 3257 a (gegenüber Haus 192) in 1—11/2 m Tiefe
ein römischer Keller angeschnitten; an der Ostseite war die typische
Oberlichtlucke; in 2 m Tiefe wurde nach Mitteilung ein ausgebuchteter
Sandsteinblock, der von einem 2. ähnlichen bedeckt gewesen sei, aus-
gegraben (ob Mühlstein?). Gegen Osten, 1 m entfernt, zeigte sich eine
eingewölbte, oben mit keilförmigen gebrannten Backsteinen gedeckte
Feuerstelle. Außerhalb der Mauer fanden sich römische Scherben,
darunter ein Reibschalenstück; quarzdurchsetzte, rote Amphoren-
stücke, 1 verblichenes Sig.-Stück. Altert.-S. Inv. A 24. (Mitt, von
Finanzrat a. D. SCHICKHARDT-Neuenstadt.)
Neuhausen a. F. Im Staatswald „Sauhag“ (Steighau) (Flur-
karte NO XVI, 16) wurde beim Abräumen einer Steinbruchfläche ein
männlicher Kopf aus Stubensandstein gefunden, Höhe noch
25 cm, entweder M e rk u r oder S i 1 v a n u s. In der Nähe ist die
Fundb. IX, 7 f. beschriebene Fundstelle der 4 Merkurreliefs.
(Lapid. Führer No. 380.)
Nürtingen. Bei Anlage des Kamins der Fabrik Müller & Schmid
wurden gefunden in 4 in Tiefe (mit dem S. 12 notierten Steinbeil zu-
sammen): 1. größerer Rest einer Sigillataformschüssel in der Art des
Cerialis (vergl. Knorr, T. Sigillaten von Cannstatt Taf. XXII, 6);
Eierstab = Ludowici S. 216, R. 27. 2. Kleinerer Rest des Randfrieses
derselben Schüssel. 3. Sigillatascherben, ähnlich Cerialis’ Manier (vergl.
Knorr, a. a. O. Taf. XXII, 3. 6). 4. Bodenstück (61/2 cm Durchm.)
eines grauen Gefäßes. (Altert.-S. No. 12758 b). Vermittlung von
 
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