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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 16.1908

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Römische Zeit
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Paradeis, Franz Josef: Rottenburg: Funde bei dem Neubau des Buchhändlers Adolf Bader und im Anwesen des Franz Birlinger gegenüber der städtischen Turnhalle, ca. 17m über dem Neckar
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https://doi.org/10.11588/diglit.43786#0083
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da vorhanden, wo der Kies über ihm rötlich ist (von rötlichem Sand).
Man hat hier kein Sediment von von oben her sich senkender Humus-
kohle, Schlamm und Schleim. Der Streifen ist auch außerhalb dem
Bereiche der Kiesschicht konstant vorhanden. Daß er die römische
bezw. ältere nachrömische Kulturschicht darstellt, geht daraus hervor,
daß er unmittelbar der „prähistorischen Schicht“, d. i. dem „braunen
Humuslehm“ (vergl. Abb. 9) mit den mäßigen Mengen von mor-
schem Scherbenmaterial aufliegt, den ich auch beim evang. Pfarrhause
und der Villa Planck immer unter der Römerschicht angetroffen habe.
Durch den schwarzen römischen und älteren nachrömischen Kultur-
streifen sind vorher schon Erdwohnungen gewöhnlicher Art hindurch-
gegraben worden, schon bevor die gemauerte Kellerwohnung in ihn
hineingebaut wurde und er deswegen aus ihrem Innenraume voll-
ständig verschwand, während er an die Außenseite der Kellerwohnung
deutlich angrenzt. Diese früheren Erdwohnungen gewöhnlicher Art
kamen zum Vorschein, als südöstlich von Baders Neubau die Kies-

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Abb. 9. Schnitt durch mehrere Schichten in Rottenburg.
schicht in ihrem Längsdurchschnitte in einer „Senkgrube“ und einem
„Wasserabzuggraben“ angeschnitten wurde. Es zeigten sich zunächst
viereckige „Stollen“ aus braunem Humuslehm von rund 40 cm Dicke
und 50 cm Höhe. Sie saßen einem dünneren braunen Streifen
aus dem gleichen Humuslehme auf, auf den dann der helle
Lehm folgte. Drei der Stollen waren gleich weit (80 cm) voneinander
entfernt, während der vierte einen Abstand von 2,10 m einhielt.
Die Stollen bilden Wände, die nicht ganz im rechten Winkel
(etwas schräg) zum Längsdurchmesser der Kiesschicht verlaufen; man
denke diesen Längsdurchmesser parallel der Südostfront des Baderschen
Hauses. — Südöstlich von der „Senkgrube“ wurde ein Abzugsgraben
gezogen; er liegt gegenüber einem (auf einer Karte eingezeichneten) „Ab-
zugsgraben“, der von NW kommt. So hatte man die Kiesschicht auch in
ihrem Querschnitte bloßgelegt und es kamen auch im Querdurchmesser die
gleichen viereckigen „.Stollen“ zum Vorschein, wie im Längsdurchmesser,
nur waren es bloß 3, sie waren 1,25 und 2 m voneinander entfernt
und hatten verschiedene Dicken und Höhendurchmesser. Einer (der
mittlere) war 1,05 m breit und 0,54 m hoch, viereckig, wie mit dem
Messer herausgeschnitten, die 2 andern waren in der Größe ähnlich
 
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