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Ganz, David
Barocke Bilderbauten: Erzählung, Illusion und Institution in römischen Kirchen 1580 - 1700 — Petersberg, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.13166#0408

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Anmerkungen

tertümlichen Stil des Originals imitieren sollte.

887 Warnke 1968, S. 90.

888 Überlegungen in diese Richtung, wie sie etwa Warnke 1968 und
Krüger 2001, S. 152 formulieren, sind am Ende immer wieder zu-
gunsten des „Abbild"-Konzepts zurückgestellt worden, einerseits
weil man von einer räumlichen Konstellation ausging, in der das
„Urbild" immer hinter dem „Bild" lokalisiert sei (was die theolo-
gische Doktrin vom Prototyp so nicht zwingend vorschreibt), an-
dererseits weil man sehr stark auf den Vergleich von erster und
zweiter Version des Altarbildes fixiert war (den die Kirchenbesu-
cher so ja gerade nicht durchführen konnten). Meiner Auffassung
nach ist in beiden Versionen eine visionäre Belebung des Gnaden-
bilds fingiert, die im einen Fall eine Immaterialisierung des Bild-
trägers impliziert, im anderen Fall an den Bildträger zurückge-
bunden bleibt.

889 Hinweis darauf bei Müller-Hofstede 1966, S. 37.

890 Dies der Tenor von Mühlen 1990, Mühlen 1998 und Krüger 2001.
Volker Herzner versucht diesen Widerspruch durch die These
aufzulösen, das Gnadenbild habe in der ersten Fassung dauerhaft
unsichtbar hinter dem Altarbild verschwinden sollen (vgl. Herz-
ner 1979, S. 120-22). Wie jedoch Mühlen 1996 wahrscheinlich ma-
chen konnte, war in der ersten Fassung die Anbringung des Gna-
denbilds im Auszug des Hochaltars vorgesehen.

891 Vgl. oben Kapitel 3.2.

892 Vgl. Mühlen 1990, S. 46-48. Filippo Neri und die Oratorianer pro-
pagierten in besonderer Weise die Teilnahme am Altarsakrament,
vgl. Rossoni 1995, S. 120-24.

893 Mühlen 1998, S. 175.

894 Dies als Charakteristikum herausgearbeitet bei Wolf 1991, S. 285
in Opposition zum Ziborium als vorherrschender Präsentations-
form des 13.-15. Jahrhunderts.

895 Dies klar herausgearbeitet bei Wohlmuth 1990.

896 Hier wäre die Praxis der quarant'ore mit ihren Rahmenapparaten
zu berücksichtigen, vgl. Weil 1974; Imorde 1997.

897 Vgl. Incisa della Rocchetta 1957-1963 Bd. 1, S. 70, 87; Bd. 2, S. 288,
333; Bd. 3, S. 3-4, 49, 87,180; Bd. 4, S. 59, 63, 74, 76,101.

898 Baglione 1642 (1995), S. 362 (264).

899 Vgl. Barbieri/Barchiesi/Ferrara 1995, S. 52 mit Lit.

900 Wichtigste Bildquelle zum Aussehen des Hochaltars vor 1697 ist
Andrea Sacchis Innenansicht der Kirche anläßlich der Kanonisa-
tionsfeier für Filippo Neri 1622 (Abb. 329), welche den Innenraum
dem Anlass entsprechend stark mit Paramenten verhüllt zeigt.

901 Vgl. etwa Bacci 1622, II, 2-6: „In que' principi che si edificava la
chiesa, mentre cresceva la fabbrica, occorse, che essendo sopra-
stante di quella il soprannominato Giovanni Antonio Lucci, e
avendo lasciato un pezzo di tetto sopra un luogo della chiesa vec-
chia dove stava l'immagine d'una Madonna antica, molto divota,
la quäle e quell'istessa ch'oggi sta nell'altar maggiore, per poter
sotto quello celebrare la messa, e tenervi il Santissimo Sacramen-
to, fu una mattina fatto chiamare dal Santo Padre, il quäle gli com-
andö, che facesse quanto prima disfare quel tetto, perche quella
notte aveva veduto che stava per cadere se la Vergine Gloriosa non
l'avesse con le proprie mani sostenuto. Andö subito Giovanni An-
tonio co' muratori per fare l'obbedienza; e trovarono che il trave
principale era uscito fuori dal muro e si reggeva in aria; finche tut-
ti, quando videro tal cosa, gridarono: miracolo, miracolo."

902 Vgl. neben Bacgi 1622 Antonio Gallonio, Vita Bcati Philippi Nerii
Florentini Congregationis Oratorii Fundatoris in Annos digesta, Rom
1600 (Abdruck in AASS 1643ff (1863-1940), S. 463-524, hier: S. 495).
Entsprechende Berichte finden sich bereits in den Kanonisations-
akten, vgl. Incisa della Rocchetta 1957-1963, Bd. 1, S. 367, 373;
Bd. 2, S. 247, 333.

903 Vgl. Kapitel 7.2.

904 Zur zweiteiligen Erzählstruktur von „Auftragsträumen" vgl. Bo-
gen 2001, S. 87-94.

905 Unterschiede zu den herkömmlichen Versionen der Geschichte
werden in der Forschung, so weit ich sehe, allein von Schöne 1961,
S. 166 erwähnt, gegen den noch Lindemann 1994, S. 91 auf Corto-
nas Schriftkonformität insistiert.

906 Prototyp ist natürlich der Jakobstraum, vgl. Bogen 2001, S. 99-110.
Zur Verbreitung des Motivs in der mittelalterlichen Bildkunst vgl.

Heck 1997. In der Predigtliteratur des 18. Jahrhunderts avanciert
die scala codi zum Typus des Kirchengebäudes, eine Auffassung,
die Peter Hawel über die konkrete Leiterikonographie selbst auf
die öffnende Geste sakraler Deckenmalerei insgesamt bezieht, vgl.
Hawel 1987, S. 302-06.

907 Zum Schema von Auftragstraum und Ausführung vgl. Bogen
2001, S. 87-94. Zu den Traumdarstellungen der Fassadenmosaiken
ebda., S. 348 und Bertelli 1989.

908 Überlegungen in Richtung Kirchenreform bereits bei ZUCCAR]
1981a, S. 111.

909 Mit der bereits erwähnten Ausnahme von Hecht 1997, S. 75, der
die Maria des Langhausfreskos mit der Madonna della Vallicella
identifiziert, allerdings ohne Angabe genauerer Kriterien.

910 Vgl. Schöne 1961, S. 164-72.

911 Vgl. Kapitel 2.3.

912 Vgl. Anm. 897.

913 Zur Verbreitung von Darstellungen Filippos in statu levitationis vgl.
Melasecchi 1995, S. 39-40 und Rossoni 1995, S. 66-68, die auf die
häufige Verbindung von Levitationsszenen und Marienschau hin-
weist.

914 Gregor der Große sitzt hinter Filippo, links von ihm Papian und
Maurus, rechts Domitilla, Achilleus und Nereus.

915 Vgl. Ronen 1989, der sich auf den Dokumentenfund einer anony-
men Beschreibung des Kuppelfreskos in der Bibliotlieca Vallicellia-
na stützen kann. Eine ähnliche Lesart bei Lindemann 1994, S. 93-
102.

916 Jeremias: SUCCENSAM EGO VIDEO (Jer 1, 13) Jesaja: NE IRA-
SCARIS DOMINE SATIS (Is 64, 9); Ezechiel: REVERTERE AD VA-
GINAM TU AM (Ez 21, 30); EXAUDI DOMINE PLACARE DO-
MINE (Dan 9,19).

917 Lindemann 1994, S. 98.

918 Vgl. die in Anm. 915 erwähnte Beschreibung des Freskos: Einer der
„due Angeli" sei dargestellt „in atto davventare un vaso pieno di
fuoco in quella guisa appunto che fu veduto da Geremia, il quäle
si vedrä dipinto nell'angolo di sotto in atto di amirarlo" (zit. nach
Ronen 1989, S. 205).

919 Dies wird gleich zu Beginn des von Ronen publizierten Doku-
ments herausgestellt: „per maggior chiarezza e intelligenza stimo
bene spartire l'pensiero e in una parte cioe nella cupola figurare i
santi del Vecchio testamento, nell'altra che e la tribuna quelli del
Nuovo." (zit. nach: Ronen 1989, S. 205).

920 Vgl. Schöne 1961, S. 166-168. Vgl. auch Poensgen 1969, S. 20-22.

921 Schöne 1961, S. 167-68.

922 Wolf 1990, S. 227 zufolge wurde der erste „nachweisbare Bezug
von Altar und Bild" 1378 durch Stiftung eines Altars für das Iko-
nenziborium hergestellt.

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