DIE GARTENKUNST.
XIII, 2
nannt. i. Die Entwickelung der i Pflanzenwelt (genetische Bis 1882 war er in verschiedenen größeren Gärtnereien
Pflanzengeographie). 2. Die Florenreiche und Florenge- Deutschlands tätig, zuletzt iV2 Jahre in einer Handelsgärtnerei
biete der Erde. Der Besucher des Botanischen Gartens in Altona als Obergärtner; danach leitete er 4 Jahre lang eine
in Dahlem wird beim Lesen dieses Abschnittes an manches größere Privatgärtnerei in Cassel. Am 1. Januar 1886 folgte
dort Gesehene sich erinnern so z. B. aus dem Abschnitt: er der Berufung als Stadtgärtner nach Dortmund.
„Waldgebiete der nördlichen Halbkugel", Mitteleuropäisches Die Aussichten, die sich ihm hier boten, waren nicht
Gebiet, Asiatisches Waldgebiet, Pazifisches Nord-Amerika usw. gerade sehr verlockend. Dortmund zählte damals rund
Der dritte Abschnitt „die jetzt wirkenden Faktoren (Oeko- 80000 Einwohner, die Ansprüche an gärtnerische Anlagen
logische Pflanzengeographie)" behandelt die Wirkungen des waren gering, eine städtische Gärtnerei nicht vorhanden,
Lichtes, der Wärme, des Wassers, des Windes und der Boden- die zur Verfügung stehenden Mittel geringfügig und dazu
beschaffenheit, sowie die Pflanzenvereine, (Vegetationsformen). kamen die für gärtnerische Anlagen ungünstigen Verhält-
Wer das i. J. 1908 erschienene Buch Graebners: „Die Pflanzen- nisse des Industriebezirkes.
weit Deutschlands" (Vergl. Besprechung Schmidts unermüdlichen Eintreten
in Jahrg. XI, Heft 2, S. 36) kennt, wird für denihm anvertrauten Dienstzweig ver-
diesem Teil nicht gänzlich fremd gegen- dankt die Stadt Dortmund, welche jetzt
überstehen, wird vielmehr auf manches über 205000 Einwohner zählt, eine an-
ihm Bekannte stoßen, wenigstens so sehnliche Reihe von Schmuckplätzen,
weit unser Vaterland in Frage kommt, Anpflanzungen, Parks und eine ausge-
wird aber auch gleichzeitig die außer- dehnte Straßenbepflanzung. Alles be-
deutschen Gebiete kennen lernen, Ver- findet sich im Zustande guter Pflege und
gleiche anstellen können. Die zahl- Entwickelung.
reichen Abbildungen — 150 Stück —, Dabei hatte Schmidt in dem Verschö-
die uns außer Einzelpflanzen Vegetations- mflm nerungsverein einen gutenBundesgenos-
bilder zeigen, die Wirkung des Windes sen, dessen wirksamer Unterstützung das
illustrieren usw., ergänzen den klaren, Zustandekommen des Kaiserwilhelm-
sachlichen Text, so daß dies Buch . hains mit zu verdanken ist. Unter seiner
Graebners sich sicher so viele Freunde "Jtg^^^ J^Km Leitung wurde auch das Westerholz in
erwerben wird, wie seine Vorgänger. iHHBHHil^^d^^H einem Volkspark umgewandelt, sowie
Zahn. "'i, - größere und kleinere Plätze bepflanzt.
Am 1. April 1905 wurde er in Anerken-
Personalnachrichten.
■Hf • Mf" nung seinei' erfolgreichen Tätigkeit zum
Garteninspektor ernannt.
Der Dortmunder Gartenbauverein
- schätzt ihn als seinen Schriftführer. In
Garteninspektor C. Schmidt. Dort- dieser Eigenschaft hat er viel zur Förde-
mund. Am 1. Januar 1911 konnte Gar- . rung der häuslichen Blumenpflege der
teninspektor Carl Schmidt auf eine fünf- Stadtgarteninspektor C. Schmidt, Schulkinder, des Balkon- und Fenster-
undzwanzigjährige Tätigkeit im Dienste Dortmund. schmuckes und der Einrichtung der
der Stadt Dortmund zurückblicken, nach- Schrebergärten beigetragen,
dem er im Jahre zuvor das Fest der silbernen Hochzeit be- In der deutschen Gesellschaft für Gartenkunst ist er
gangen hatte. , Vorsitzender und Ausschußvertreter der Gruppe „Westfalen"
Am 6. Mai 1859 zu Schinne, Kreis Stendal, als Sohn und nimmt er mit regem Interesse an allen Bestrebungen der
eines Gutsinspektors geboren; absolvierte er 1873—1876 seine Gesellschaft teil. ■ ' > •■ :
Lehrzeit in dem altbekannten Geschäft von Carl Schwanecke Auch als Freund und Mensch wissen ihn seine Berufs-
in Oschersleben und legte dort den Grund zu seiner späteren genossen und Mitbürger wegen seiner Uneigennützigkeit und
arbeitsfreudigen rastlosen Tätigkeit. Hilfsbereitschaft zu schätzen. L.
Am 16. Januar d. J. starb in Darmstadt, wo er seit seinem Rücktritt von der Leitung der
Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim im Ruhestande lebte,
der Königliche Landesökonomierat
RUDOLF GOETHE
in seinem 68. Lebensjahre.
Im April v. J. gelegentlich seines goldenen Berufsjubiläums hatten wir dem Wunsch und der
Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es ihm noch eine Reihe von Jahren vergönnt sein möge, in Gesund-
heit und Geistesfrische, geschätzt von seinen Freunden, Verehrern und Schülern, sich seiner reichen
Lebenserfolge zu erfreuen.
Nun hat ihn der Tod dahingerafft. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst, die ihn zu
ihren schriftwechselnden Mitgliedern zählte, wird ihm allezeit ein ehrendes Andenken bewahren.
Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor H ei ck'e, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
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nannt. i. Die Entwickelung der i Pflanzenwelt (genetische Bis 1882 war er in verschiedenen größeren Gärtnereien
Pflanzengeographie). 2. Die Florenreiche und Florenge- Deutschlands tätig, zuletzt iV2 Jahre in einer Handelsgärtnerei
biete der Erde. Der Besucher des Botanischen Gartens in Altona als Obergärtner; danach leitete er 4 Jahre lang eine
in Dahlem wird beim Lesen dieses Abschnittes an manches größere Privatgärtnerei in Cassel. Am 1. Januar 1886 folgte
dort Gesehene sich erinnern so z. B. aus dem Abschnitt: er der Berufung als Stadtgärtner nach Dortmund.
„Waldgebiete der nördlichen Halbkugel", Mitteleuropäisches Die Aussichten, die sich ihm hier boten, waren nicht
Gebiet, Asiatisches Waldgebiet, Pazifisches Nord-Amerika usw. gerade sehr verlockend. Dortmund zählte damals rund
Der dritte Abschnitt „die jetzt wirkenden Faktoren (Oeko- 80000 Einwohner, die Ansprüche an gärtnerische Anlagen
logische Pflanzengeographie)" behandelt die Wirkungen des waren gering, eine städtische Gärtnerei nicht vorhanden,
Lichtes, der Wärme, des Wassers, des Windes und der Boden- die zur Verfügung stehenden Mittel geringfügig und dazu
beschaffenheit, sowie die Pflanzenvereine, (Vegetationsformen). kamen die für gärtnerische Anlagen ungünstigen Verhält-
Wer das i. J. 1908 erschienene Buch Graebners: „Die Pflanzen- nisse des Industriebezirkes.
weit Deutschlands" (Vergl. Besprechung Schmidts unermüdlichen Eintreten
in Jahrg. XI, Heft 2, S. 36) kennt, wird für denihm anvertrauten Dienstzweig ver-
diesem Teil nicht gänzlich fremd gegen- dankt die Stadt Dortmund, welche jetzt
überstehen, wird vielmehr auf manches über 205000 Einwohner zählt, eine an-
ihm Bekannte stoßen, wenigstens so sehnliche Reihe von Schmuckplätzen,
weit unser Vaterland in Frage kommt, Anpflanzungen, Parks und eine ausge-
wird aber auch gleichzeitig die außer- dehnte Straßenbepflanzung. Alles be-
deutschen Gebiete kennen lernen, Ver- findet sich im Zustande guter Pflege und
gleiche anstellen können. Die zahl- Entwickelung.
reichen Abbildungen — 150 Stück —, Dabei hatte Schmidt in dem Verschö-
die uns außer Einzelpflanzen Vegetations- mflm nerungsverein einen gutenBundesgenos-
bilder zeigen, die Wirkung des Windes sen, dessen wirksamer Unterstützung das
illustrieren usw., ergänzen den klaren, Zustandekommen des Kaiserwilhelm-
sachlichen Text, so daß dies Buch . hains mit zu verdanken ist. Unter seiner
Graebners sich sicher so viele Freunde "Jtg^^^ J^Km Leitung wurde auch das Westerholz in
erwerben wird, wie seine Vorgänger. iHHBHHil^^d^^H einem Volkspark umgewandelt, sowie
Zahn. "'i, - größere und kleinere Plätze bepflanzt.
Am 1. April 1905 wurde er in Anerken-
Personalnachrichten.
■Hf • Mf" nung seinei' erfolgreichen Tätigkeit zum
Garteninspektor ernannt.
Der Dortmunder Gartenbauverein
- schätzt ihn als seinen Schriftführer. In
Garteninspektor C. Schmidt. Dort- dieser Eigenschaft hat er viel zur Förde-
mund. Am 1. Januar 1911 konnte Gar- . rung der häuslichen Blumenpflege der
teninspektor Carl Schmidt auf eine fünf- Stadtgarteninspektor C. Schmidt, Schulkinder, des Balkon- und Fenster-
undzwanzigjährige Tätigkeit im Dienste Dortmund. schmuckes und der Einrichtung der
der Stadt Dortmund zurückblicken, nach- Schrebergärten beigetragen,
dem er im Jahre zuvor das Fest der silbernen Hochzeit be- In der deutschen Gesellschaft für Gartenkunst ist er
gangen hatte. , Vorsitzender und Ausschußvertreter der Gruppe „Westfalen"
Am 6. Mai 1859 zu Schinne, Kreis Stendal, als Sohn und nimmt er mit regem Interesse an allen Bestrebungen der
eines Gutsinspektors geboren; absolvierte er 1873—1876 seine Gesellschaft teil. ■ ' > •■ :
Lehrzeit in dem altbekannten Geschäft von Carl Schwanecke Auch als Freund und Mensch wissen ihn seine Berufs-
in Oschersleben und legte dort den Grund zu seiner späteren genossen und Mitbürger wegen seiner Uneigennützigkeit und
arbeitsfreudigen rastlosen Tätigkeit. Hilfsbereitschaft zu schätzen. L.
Am 16. Januar d. J. starb in Darmstadt, wo er seit seinem Rücktritt von der Leitung der
Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim im Ruhestande lebte,
der Königliche Landesökonomierat
RUDOLF GOETHE
in seinem 68. Lebensjahre.
Im April v. J. gelegentlich seines goldenen Berufsjubiläums hatten wir dem Wunsch und der
Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es ihm noch eine Reihe von Jahren vergönnt sein möge, in Gesund-
heit und Geistesfrische, geschätzt von seinen Freunden, Verehrern und Schülern, sich seiner reichen
Lebenserfolge zu erfreuen.
Nun hat ihn der Tod dahingerafft. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst, die ihn zu
ihren schriftwechselnden Mitgliedern zählte, wird ihm allezeit ein ehrendes Andenken bewahren.
Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor H ei ck'e, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.