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Die Gartenkunst — 13.1911

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Heicke, C.: Der Baum auf der Straße
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Hoemann, Reinhold: Streifzüge durch Garten und Park, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20813#0184

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176

DIE GARTENKUNST.

XIII, 9

Gartenkunstausstellung in Oldenburg:
Hausgarten von der Kunstgewerbeausstellung in Stade (Aus dem Nutzgarten). Von Roselius, Bremen.

seres weiten Arbeitsgebietes aus Natur, Sitte und Ge-
wohnheit ergeben, in den Beiträgen, die wir von den
Mitgliedern und Gruppen unserer Gesellschaft erbitten,
nicht verwischt, sondern gerade charakteristisch zum
Ausdruck gebracht werde.

Es mögen sich deshalb alle diejenigen, die dem
Vorstand unserer Gesellschaft, der das einlaufende
Material sammeln, sichten und bearbeiten wird, in der
Lösung der gestellten Aufgabe unterstützen wollen,
sich angelegen sein lassen, nicht nur typische Normal-
beispiele aus ihrem Wirkungskreise zu bringen, sondern
gerade auch auf solche von charaktervoller Eigenart
ein besonderes Augenmerk zu richten; denn nicht nur
in der alten Bauweise, sondern auch in Baumpflan-
zungen hat man früher in den verschiedenen Gegen-
den unseres Vaterlandes manches Beispiel ausgespro-
chener Eigenart angetroffen, die allerdings durch das
Normalsortiment und die allgemeinen Regeln für die
Anlage und Unterhaltung von Baumpflanzungen in Städten
allmählich verwischt werden.

Wenn wir bei dieser Programmentwicklung von
der Eigenart der gegenwärtigen Jahreszeit und Witte-
rung ausgegangen sind, so müssen wir zum Schluß
nochmals darauf hinweisen, daß gerade jetzt die Spät-
sommerzeit sehr geeignet ist, zum Sammeln brauch-
baren Materials für das geplante Handbuch, daß aber
auch der Winter, wenn die entlaubten Bäume das Ge-
füge ihres Astwerks klar und deutlich zeigen, dem-
jenigen, der zu suchen versteht, manches liefern wird,
was eine wertvolle Bereicherung bilden kann. Also

nicht warten, bis das Frühjahr kommt, das uns ohne-
hin Arbeit in Hülle und Fülle zu bescheren pflegt, und
das kommende nach diesem Sommer vielleicht ganz
besonders, sondern sofort in allen Kreisen an die Auf-
gabe heran, damit ihre Lösung ohne langes Zögern, freilich
aber auch ohne Übereilung von statten gehen kann.

Streifzüge durch Garten und Park.

Von Reinhold Hoemann, Düsseldorf.
Juli — August.

In den Sommern der letzten Jahre haben wir so
oft über den Mangel an schönen Sommertagen geklagt,
in diesem Sommer haben wir zuviel der Sonnenglut.
Wochenlang brennt schier unbarmherzig die Sonne
auf unsere Pflanzen und läßt so vieles vertrocknen
und verderben, wo nicht reichliche Bewässerung mög-
lich ist und selbst, wenn man dem Boden das nötige
Naß zuführt, verbrennen noch die zarten Blatteile, die
der Sonne schutzlos preisgegeben.

Und doch ist's interessant, das Verhalten der
Pflanzen gegen diese tropische Hitze zu beobachten.
Die Südländer fühlen sich zum Teil recht wohl in
dieser Wärmeperiode. Nie sah ich die Oleanderbäume
schöner und reicher blühen, überall leuchten die kost-
baren, kamellienähnlichen Blumen mit ihrem frischen
Rosa aus dem weidenähnlichen Blattwerk.

Im Nadelholzgarten sieht es recht verschiedenartig
 
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